Unruhige Zeiten an den US-Aktienmärkten: Zitterpartie um Jerome Powells Zukunft
Nach dem verlängerten Osterwochenende sind die US-Aktienmärkte in einen spürbaren Abwärtstrend geraten. Vor allem Spekulationen über die mögliche Entlassung von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank, verunsichern Investoren. US-Präsident Donald Trump hat sich wiederholt kritisch gegenüber der Federal Reserve geäußert, insbesondere aufgrund ihrer Weigerung, die Zinsen zu senken. Unlängst hatte Kevin Hassett vom Nationalen Wirtschaftsrat angedeutet, dass der Präsident die rechtlichen Möglichkeiten zur Ablösung Powells auslote. In einem Appell an die Unantastbarkeit der Zentralbankunabhängigkeit zeigte sich Austan Goolsbee, Präsident der Chicagoer Fed, am Sonntag besorgt über politische Eingriffe.
Dieser Hintergrund führte dazu, dass der Dow Jones Industrial Index zweieinhalb Stunden vor Börsenschluss um 3,04 Prozent auf 37.950,47 Zähler fiel. Der technologielastige Nasdaq 100 musste sogar ein Minus von 3,42 Prozent auf 17.633,15 Punkte hinnehmen.
Am Aktienmarkt geriet insbesondere Tesla ins Visier der Analysten, wobei die Aktien um 7,4 Prozent nachgaben. Der Wedbush-Analyst Dan Ives äußerte bezüglich der bevorstehenden Quartalszahlen Bedenken und rief Elon Musk auf, seine Aufmerksamkeit von öffentlichen Aufgaben zurück zu seinem CEO-Posten beim Elektrofahrzeughersteller zu lenken.
Nvidia traf es ebenfalls hart: Die Aktien verloren 6,2 Prozent, nach bereits signifikanten Einbrüchen am Donnerstag. Hintergrund ist das von der US-Regierung verhängte Verbot, H20-Chips nach China zu verkaufen, was die Jahresverluste des Unternehmens auf nahezu 30 Prozent anschwellen lässt – dem doppelten Verlust des Nasdaq-100 im selben Zeitraum.
Positiv hervorzuheben ist hingegen, dass Netflix ein leichtes Kursplus von 0,7 Prozent verbuchen konnte. Die überzeugenden Quartalszahlen und optimistischen Zukunftsaussichten des Streaming-Riesen am Donnerstagabend wurden von den Anlegern wohlwollend aufgenommen.