Universitäten und Hochschulen verschenken digitale Potentiale
Die Zahl der Studienanfänger in der DACH-Region sinkt weiter. Doch im Wettbewerb um die jungen Leute sind die Bildungsanbieter oft schlecht aufgestellt, wie eine aktuelle Studie unter 450 Hochschulen zeigt.
München, 08.10.2024 (PresseBox) - Unübersichtliche Inhalte, technische Mängel und schlechte Platzierungen in Suchmaschinen: Viele Webseiten von Universitäten und Hochschulen bieten Studieninteressierten und Studierenden nicht das, was sie suchen. Den digitalen Angeboten gelingt es nicht, die Studierenden mit einer ansprechenden User Experience zu überzeugen.
Die Websites vieler Bildungsanbieter sind auch im Jahr 2024 technologisch nicht optimal aufgestellt. Trotz wertvoller Inhalte auf teilweise mehreren tausend Einzelseiten sind diese oft weder über die Homepage noch über Suchmaschinen auffindbar. Studieninteressierte suchen zusätzlich in Online-Portalen und sozialen Medien nach relevanten Informationen, ebenfalls oft erfolglos.
Diese mangelnde Sichtbarkeit verhindert, dass sich Studienanfänger für eine bestimmte Hochschule entscheiden. Gerade im Studierendenmarketing, wo der Such- und Entscheidungsprozess für einen Studiengang im Durchschnitt ca. 12 Monate dauert, spielt die positive Erfahrung mit der Online-Präsenz eines Bildungsanbieters eine erhebliche Rolle.
Schwer verständliche und veraltete Inhalte
Die Inhalte der Websites eines Großteils der 450 untersuchten Bildungsanbieter sind oft schwer verständlich, veraltet und schlecht strukturiert. Fehlende geschlechtergerechte Sprache und unübersichtliche Darstellungen erschweren die Nutzung zusätzlich. Ein Grund dafür ist, dass die Inhalte aufgrund der vielfältigen Organisationsstrukturen im tertiären Bildungsbereich oft sehr dezentral organisiert sind, was es den Nutzern fast unmöglich macht, wichtige Informationen schnell zu finden.
Eine optimale Nutzererfahrung - eine gute „User Experience“ (UX) - für Studieninteressierte und Studierende wird oft nicht ausreichend berücksichtigt. Eine gute User Experience setzt beispielsweise kognitiv leicht erfassbare Inhalte voraus, an denen es fast immer mangelt. Auch die heute von den Generationen Z und jünger primär genutzten Informationsformen werden kaum angeboten: Es fehlen überzeugende Videos. Insgesamt werden die Informationsbedürfnisse der Nutzer im Durchschnitt nur zu etwas mehr als 60 Prozent befriedigt - ein enormes ungenutztes Potenzial.
Zu wenig Marketing und Social Media
Professionelles Studierendenmarketing wird in Zeiten zunehmenden Wettbewerbs immer wichtiger. Neben dem organischen, d.h. werbefreien Wachstum ihrer digitalen Reichweite sollten Hochschulen auch gezielte Kampagnen mit bezahlter Werbung und sogenannten Campus Influencern in Betracht ziehen. Tools wie geografisches und datenbasiertes Targeting bieten die Möglichkeit, die richtige Zielgruppe passgenau zu erreichen.
Auch Social-Media-Plattformen wie Instagram, LinkedIn und YouTube bieten wertvolle Möglichkeiten, eine junge Zielgruppe zu erreichen. Eine häufig fehlende strategische Ausrichtung seitens der Bildungsanbieter führt dazu, dass Inhalte nicht sichtbar oder schlecht auf die jeweiligen Kanäle abgestimmt sind. Damit verpassen die Hochschulen eine große Chance, aktiv mit Studieninteressierten in Kontakt zu treten und sie für sich zu gewinnen.
Herausforderungen Barrierefreiheit, Datenschutz und Tracking
Neben den bereits genannten Schwachstellen gibt es weitere wichtige Themenfelder, die für Universitäten und Hochschulen von großer Relevanz sind. Dazu gehört der Einsatz grundlegender Analyse- und Monitoring-Tools, die von vielen Hochschulen noch nicht genutzt werden. Auch die gesetzlich schon länger geforderte Barrierefreiheit stellt die Bildungsanbieter vor neue Herausforderungen, um ihre digitalen Angebote für alle zugänglich zu machen.
Ein weiteres zentrales Thema ist der Datenschutz, der in der digitalen Hochschulkommunikation eine immer größere Rolle spielt. Der richtige Umgang mit Nutzerdaten und Cookies ist essenziell, um sowohl rechtliche Vorgaben einzuhalten als auch das Vertrauen der Studierenden zu gewinnen. Eine weitere Professionalisierung der Kommunikation, verbunden mit einem entsprechenden Ressourceneinsatz, ist für die Universitäten und Hochschulen unabdingbar, wenn sie auch in Zukunft bestehen wollen.
Diese und weitere Erkenntnisse sowie wertvolle Anregungen, mit welchen Maßnahmen die Hochschulen ihre Situation verbessern können, liefert die neue +Pluswerk Hochschulstudie 2024. +Pluswerk ist ein digitaler Lösungsanbieter mit langjähriger Erfahrung im Hochschulbereich. Die Studie ist für Marketing- und Kommunikationsverantwortliche im Bildungsbereich auf Anfrage kostenlos unter pluswerk.digital/hochschulstudie erhältlich.