UnitedHealth revidiert Prognose: Aktienkurs im Sinkflug
Der US-amerikanische Krankenversicherer UnitedHealth musste nach dem ersten Quartal seine Jahresprognose anpassen. Der Gewinn je Aktie wird sich 2025, bereinigt um Sonderposten, voraussichtlich zwischen 26 und 26,50 US-Dollar bewegen – deutlich unter den bisherigen Erwartungen von 29,50 bis 30 Dollar. Ursache für diese Korrektur ist eine ungeplant hohe Behandlungsaktivität im Bereich der öffentlichen Krankenversicherung Medicare. Diese unerwartete Entwicklung zeichnete sich gegen Ende des ersten Quartals ab und führte zu einem mehr als zehnprozentigen Kursverlust der UnitedHealth-Aktie im vorbörslichen US-Handel.
Andrew Witty, CEO von UnitedHealth, äußerte seine Unzufriedenheit über die jüngsten Ergebnisse, die den internen Zielen des Unternehmens nicht gerecht werden. Entschlossen, die Herausforderungen anzugehen, plant er, den Konzern auf einen robusteren Wachstumspfad zu führen. Mit einem Gewinn von 7,20 Dollar pro Aktie im ersten Quartal verfehlte UnitedHealth die Analystenerwartungen leicht. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 110 Milliarden Dollar, während die Kosten um mehr als neun Prozent zunahmen. Nach einem Verlust von 1,4 Milliarden Dollar im Vorjahr erzielte UnitedHealth nun einen Gewinn von 6,3 Milliarden Dollar.
Neben seiner Haupttätigkeit als Krankenversicherer bietet UnitedHealth über seine Tochter Optum Datenanalysen im Gesundheitssektor sowie Programme für Senioren an. Auch Gesundheitsprogramme für Unternehmen gehören zum Portfolio. Der Konzern ist jedoch nicht frei von Kontroversen. Vor fast einem Jahr wurde Brian Thompson, Leiter der Versicherungssparte UnitedHealthcare, in einem tragischen Vorfall tödlich verletzt. Der mutmaßliche Täter, Luigi M., wurde mittlerweile wegen Mordes angeklagt. Die Tat löste in den USA eine beispiellose Welle der Solidarität mit dem Täter aus, da viele Amerikaner mit dem kostspieligen Gesundheitssystem unzufrieden sind. UnitedHealthcare ist bekannt dafür, von Ärzten empfohlene Behandlungen häufig abzulehnen. Dennoch war Luigi M. laut den Ermittlern kein Kunde der Versicherung.