UnitedHealth: Gewinnwarnung trifft Investoren und Wall Street
UnitedHealth, der größte Krankenversicherer der USA, hat seine Gewinnerwartungen für das Jahr 2025 gesenkt. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird nun auf 26 bis 26,50 US-Dollar prognostiziert, was eine deutliche Korrektur von den ursprünglich geplanten 29,50 bis 30 US-Dollar darstellt. Grund für diese Anpassung ist eine unerwartet hohe Behandlungsnachfrage im Medicare-Bereich, die sich gegen Ende des ersten Quartals bemerkbar machte. Diese Neuigkeiten ließen die Aktie von UnitedHealth stark einbrechen, was gleichzeitig den Dow Jones belastete.
Mit einem Kursrückgang von 17 Prozent nach Handelsbeginn war UnitedHealth das Schlusslicht im Wall-Street-Leitindex, der selbst über ein Prozent verlor. Auch Aktien von Humana und CVS wurden von den Anlegern gemieden, was zu Kursverlusten von knapp acht Prozent bzw. über sechs Prozent führte. UnitedHealth-CEO Andrew Witty äußerte Unzufriedenheit über die aktuelle Entwicklung und betonte, die "Herausforderungen aggressiv" angehen zu wollen, um das Unternehmen zurück auf Wachstumskurs zu bringen.
Im ersten Quartal verfehlte UnitedHealth mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 7,20 US-Dollar die Erwartungen der Analysten leicht. Der Umsatz stieg jedoch um zehn Prozent auf 110 Milliarden US-Dollar, wobei die Kosten um mehr als neun Prozent zulegten. Nach einem Verlust von 1,4 Milliarden US-Dollar im Vorjahr, getrieben durch den Verkauf des Brasilien-Geschäfts und einen Hackerangriff, erzielte UnitedHealth dieses Jahr wieder einen Gewinn von 6,3 Milliarden US-Dollar.
UnitedHealth ist nicht nur im Versicherungssektor aktiv, sondern bietet auch über seine Tochter Optum Datenanalysen im Gesundheitswesen an. Der Konzern steht jedoch in der Kritik: Der Tod von Brian Thompson, dem ehemaligen Chef der Sparte UnitedHealthcare, der Ende letzten Jahres erschossen wurde, sorgte weltweit für Aufsehen. Trotz Sympathiebekundungen für den mutmaßlichen Täter, der inzwischen angeklagt ist, kämpft die amerikanische Bevölkerung weiterhin mit den hohen Kosten des Gesundheitssystems.