Unitechnik-Studie belegt: Jedes zweite Unternehmen plant einen Retrofit
Logistikanlagen erfolgreich modernisieren

24. März 2025, 13:55 Uhr · Quelle: Pressebox
Unitechnik-Studie belegt: Jedes zweite Unternehmen plant einen Retrofit
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Ziele des Retrofit-Projekts
Eine Studie der Unitechnik-System GmbH zeigt, dass 53% der Unternehmen in Produktion und Logistik planen, in den kommenden fünf Jahren in Retrofit zu investieren, um die Lebensdauer ihrer Anlagen zu verlängern und die Produktivität zu steigern. Ein effektives Migrationskonzept und professionelle Testszenarien sind entscheidend für den Erfolg solcher Modernisierungen.

Wiehl, 24.03.2025 (PresseBox) - Um mit dem technischen Fortschritt Schritt zu halten, muss es nicht immer ein Neubau sein. Immer mehr Unternehmen aus Produktion und Logistik denken über eine Modernisierung ihrer Anlagen (Retrofit) nach, denn in vielen Fällen schafft dies die Grundlage für die Integration neuer (digitaler) Technik oder die Umsetzung veränderter Prozesse. In einer Studie hat die Unitechnik System GmbH deshalb über 100 Unternehmen aus Produktion und Logistik befragt, wie sie zum Thema Retrofit stehen. Das Ergebnis? Mehr als die Hälfte der Befragten will in den nächsten fünf Jahren in einen Retrofit investieren.

Ältere Logistikanlagen stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn Geschäftsprozesse digitalisiert und die einzelnen Funktionsbereiche innerbetrieblich vernetzt werden. Das geben 38% der Studienteilnehmer als einen der Hauptgründe für den Retrofit an. Eine Modernisierung ist jedoch auch unabhängig von Industrie 4.0 aus ganz praktischen Gründen sinnvoll. So geben 26% der Befragten an, dass sich aufgrund fehlender Kompatibilität neue Hard- oder Software nicht mehr integrieren lässt. Auch ein gehäuftes Auftreten von Störungen (51%) oder Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung wegen Abkündigungen (69%) belasten die Produktivität der Anlage und waren für viele der ausschlaggebende Grund für die Modernisierung ihrer Anlage. Insgesamt gibt jeder zweite Studienteilnehmer (53%) an, dass er in den nächsten Jahren in einen Retrofit investieren möchte, während 27% bereits eine Anlage modernisiert haben – die Tendenz ist also steigend.

Bevor Unternehmen eine Überholung in Angriff nehmen, sollten sie zunächst Anforderungen definieren, um den konkreten Modernisierungsbedarf ermitteln zu lassen. Ein seriöses Angebot für einen Retrofit setzt immer eine intensive Bestandsaufnahme voraus. Ziel ist es, die Anforderungen an die Modernisierung möglichst präzise zu definieren, um Risiken bei der Umsetzung zu vermeiden. Nicht umsonst ist der mit Abstand am häufigsten genannte Vorbehalt der Studienteilnehmer eine Störung des operativen Geschäfts (82%). Auch deshalb sollten Unternehmen bei der Auswahl eines Partners darauf achten, dass die Kernkompetenzen in den Bereichen IT, Software und Steuerungstechnik liegen. Dies ist elementar, um die Software in einer bestehenden Anlage auf einen zukunftsfähigen Stand zu bringen und sicher zu migrieren.

Ziele des Retrofit-Projekts

Die Studie von Unitechnik zeigt, welche Anforderungen Unternehmen an ein Modernisierungsprojekt stellen. Das mit 78% am häufigsten genannte Ziel des Retrofits ist die Verlängerung der Lebensdauer der Anlage. Das verwundert nicht, da hierin das Wesen einer jeden Modernisierung liegt.

Spannender ist der Blick auf die gewünschten Veränderungen. Hier liegen die betriebswirtschaftlichen Faktoren ganz vorn: höhere Produktivität (64%), gefolgt von den Kosteneinsparungen (37%) und dem Wunsch nach geringerem Personalbedarf (36%). Beim letztgenannten Punkt spielt auch der nach wie vor sehr präsente Fachkräftemangel eine große Rolle. Weit unten in der Prioritätenliste stehen der Studie zufolge die Themen Ergonomie (intuitive Bedienung) und Datenanalyse. Nach Einschätzung von Unitechnik Systems wird sich diese Gewichtung in den nächsten Jahren noch erheblich ändern. Die Potentiale werden häufig erst nach einem durchgeführten Retrofit deutlich. So wird gerade im Neuanlagengeschäft sehr viel Wert auf diese zukunftsgerichteten Themen gelegt.

Die Wahl des „richtigen“ Partners

Da die meisten Modernisierungsprojekte ihren Schwerpunkt in der Steuerungs- und Leittechnik der Anlagen haben, liegt es auf der Hand, dass die Anbieter in diesem Fachgebiet eigene Expertise haben sollten.

Die Auswahl eines passenden Anbieters ist allerdings meist herausfordernder als bei einem Neuprojekt. Die Aufwandsabschätzung (als Basis für ein Angebot) bedarf eines hohen Zeit- und Kommunikationsaufwands auf beiden Seiten. Erfahrungsgemäß wollen Kunden diesen Prozess nicht mit vielen Anbietern durchlaufen. Ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Anbieters sind daher seine Referenzen. Vor-Ort-Besuche von vergleichbaren Anlagen und der Erfahrungsaustausch mit dem Betreiber dieser Anlagen helfen dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der Anbieter für die eigene Aufgabenstellung passt.

Die Unitechnik-Studie zeigt, dass ein Großteil der befragten Unternehmen besonderen Wert auf einen störungsfrei laufenden Betrieb während der Modernisierung (65%) und eine qualitativ hochwertige Umsetzung (60%) legt. Bei den weichen Faktoren fällt auf, dass ein hoher Anspruch an das ausführende Personal gestellt wird. Die Kunden wünschen sich feste Ansprechpartner, die zur Stammbelegschaft des Anbieters gehören, ein gutes Prozessverständnis mitbringen und transparent kommunizieren.

Auf der anderen Seite wird ein günstiger Preis nur von knapp einem Viertel der Befragten (25%) als wichtige Anforderung an den Anbieter klassifiziert. Die geringe Gewichtung beim Hauptteil der Studienteilnehmer zeigt weiterhin, welche hohe wirtschaftliche Bedeutung der Erfolg der Modernisierungsmaßnahme für die Kunden hat.

Migrationskonzept und Testszenarien – Schlüsselfaktoren für eine reibungslose Umsetzung

Das automatisierte Lager ist in vielen Firmen die zentrale Materialflussdrehscheibe. Es ist in der Regel nicht möglich, die komplette Logistikanlage für einen längeren Zeitraum außer Betrieb zu nehmen, ohne den Betrieb des Unternehmens zu gefährden. Für einen Retrofit ist es aber zwingend erforderlich, Teile der Anlage zeitweise abzuschalten. Daraus ergeben sich zwei Handlungsoptionen: die komplette Umstellung innerhalb eines kurzen Zeitraums (z.B. verlängertes Wochenende), auch „Big Bang“ genannt, oder die Zerlegung der Umstellung in mehrere Teilprojekte.

Diesen Eingriff in die laufende Anlage und der Weg von der alten zur neuen (sanierten) Anlage beschreibt das Migrationskonzept. Dieses ist von entscheidender Bedeutung für alle Parteien, die an der Maßnahme beteiligt sind. Hier sind viele Einzelschritte zu verifizieren und minutiös zu planen.

Da die tatsächliche Umstellung in einem Retrofit-Projekt möglichst schnell durchgeführt werden soll, müssen die Software und die Schnittstellen zu anderen Systemen im Voraus gründlich getestet werden. Dafür wird ein digitaler Zwilling der Anlage erstellt. Diese sogenannte Emulation verhält sich genauso wie die physische Anlage vor Ort. Die Testumgebung ermöglicht dem Anbieter, den Echtbetrieb von Steuerungssoftware und Lagerverwaltungssystem zu simulieren. Dadurch können die Mitarbeiter des Kunden bereits vor der Umstellung in die Bedienung der Software eingewiesen werden.

Energie sinnvoll einsparen

Die Senkung der Betriebskosten und die Einsparung von Energie sind häufig genannte Ziele und Auslöser für einen Retrofit, das zeigt auch die Studie von Unitechnik. Unternehmen schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe: die Verbesserung der Umweltbilanz und die Senkung der Betriebskosten. Im Rahmen der Modernisierung können dabei verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden:

  • energiesparende Antriebskonzepte,
  • Energierückspeisung und -pufferung,
  • Energiesparmodi für Schwachlastzeiten,
  • Energiemanagementsysteme und vieles mehr.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Energieverbrauch zu senken und Lastspitzen zu begrenzen.

Die Ursache für einen hohen Energieverbrauch liegt oft auch in der mechanischen Auslegung. Ein Beispiel: Regalbediengeräte waren vor 30 Jahren deutlich schwerer als heute. Diese Massen müssen ständig beschleunigt und abgebremst werden. Ob ein Austausch solcher Geräte wirtschaftlich sinnvoll sein könnte, ist Teil der Bestandsaufnahme und Konzeptionsphase.

Oft unterschätzt: Sicherheitstechnik nach EU-Maschinenverordnung

Mit dem Start des Jahres 2023 wurde die EG-Maschinenrichtline 2006/42/EG von der neuen Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 abgelöst. Sowohl nach der alten Richtlinie als auch nach der neuen Verordnung ist der Betreiber dafür verantwortlich, dass die Anlage den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen entspricht. Es gibt keinen Bestandsschutz. Insbesondere ist zu beachten, dass die CE-Kennzeichnung lediglich bestätigt, dass die Anlage zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens den geltenden Vorschriften entsprach.

Kommt es im Zuge einer Nachrüstung zu einer „wesentlichen Änderung“ der Anlage im Sinne der o.g. Verordnung, so erlischt die CE-Kennzeichnung. Dies wiederum hätte zur Folge, dass die Anlage neu in Verkehr gebracht wird und mit immensem Aufwand eine neue CE-Kennzeichnung erfolgen müsste. Um diesen Mehraufwand zu vermeiden, empfiehlt es sich von Anfang an, einen neutralen Sicherheitsexperten in das Retrofit-Projekt zu integrieren, der den Betreiber berät und dem Retrofit-Anbieter Vorgaben für die Ausführung macht.

Fazit

Ein Retrofit ist eine nachhaltige Investition, mit der sich die Lebensdauer einer Logistikanlage verdoppeln lässt. Dabei sollte der Fokus nicht nur auf dem standardmäßigen Austausch alter gegen neue Komponenten liegen. Die größten Effizienzsteigerungen erzielen Unternehmen, wenn die Funktionalität der gesamten Anlage mit Blick auf zukünftige logistische Herausforderungen gestaltet wird. Vor allem durch neue Informations- und Steuerungstechnik lassen sich veränderte Prozesse und Abläufe abbilden und die Produktivität der Anlage verbessern. So wird aus einer Kostenposition eine Investition in die digitale Zukunft.

Letztlich entscheidet jedoch die Wahl des richtigen Migrationskonzeptes in Verbindung mit professionellen Testszenarien über den Erfolg eines Retrofits. Die Kosten für Betriebsunterbrechungen, Einschränkungen der Produktions- oder Lieferfähigkeit können ein Unternehmen ein Vielfaches mehr kosten als ein umfassendes und auf Sicherheit bedachtes Migrationskonzept.

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