Union drängt auf Führungswechsel bei der Deutschen Bahn
Die Unionsfraktion fordert einen zügigen Wechsel in der Führungsetage der Deutschen Bahn, um dringend notwendige Reformen voranzutreiben. Ulrich Lange, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU, betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die Dringlichkeit, Entscheidungen über Vorstand und Aufsichtsrat nicht auf die lange Bank zu schieben. Für ihn ist klar: Die bisherigen Leistungen der Führungsebene, sowohl von Vorstand als auch Aufsichtsrat, sind unzureichend.
Bereits gegenüber der Süddeutschen Zeitung äußerte Lange den Wunsch, den Bahnvorstand um ein Drittel zu verkleinern, dessen Größe derzeit bei acht Mitgliedern liegt. Der Koalitionsvertrag sieht ohnehin eine Neuausrichtung und Verschlankung der Führungsgremien vor, um mehr Fachkompetenz zu integrieren. Vorstandschef der Deutschen Bahn ist seit sechs Jahren Richard Lutz, während der Aufsichtsrat von Werner Gatzer, vormals langjähriger Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, geleitet wird.
Lange, als Experte für Verkehrsthemen, kritisierte zudem eindringlich den Zustand des Schienennetzes und die chronisch unpünktlichen Züge. Trotz umfangreicher Planungen blieb die Umsetzung weit hinter den Erwartungen zurück. Für die Unionsfraktion steht somit fest: Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat stehen im Fokus einer notwendigen Restrukturierung.
Das marode Schienennetz und lediglich 62,5 Prozent pünktliche Fernzüge im vergangenen Jahr verdeutlichen die Misere. Die geplante Sanierung stark frequentierter Strecken, wie jüngst die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, erfordert finanzielle Mittel in Milliardenhöhe und drängt auf strategische Führungsentscheidungen. Zudem schrieb die Bahn im vergangenen Jahr erneut rote Zahlen, was den Handlungsdruck zusätzlich erhöht.