Unicredit beruhigt Übernahmesorgen: Kein Job-Kahlschlag bei der Commerzbank
Die italienische Großbank Unicredit hat in der Debatte um eine potenzielle Übernahme der Commerzbank beruhigende Worte gefunden und Befürchtungen bezüglich eines massiven Stellenabbaus energisch zurückgewiesen. Im Zentrum der Diskussion stehen Äußerungen von Uwe Tschäge, dem Betriebsratschef der Commerzbank, der einen signifikanten Abbau von Arbeitsplätzen im Falle eines Zusammenschlusses vorhergesagt hatte.
In einer klaren Stellungnahme betonte Unicredit, dass die Einschätzungen Tschäges jeder Grundlage entbehrten und vor allem die Annahmen über den Umfang eines Stellenabbaus jeglicher Realität widersprächen. Laut Unicredit agiert das Mailänder Institut derzeit lediglich als Investor bei der Commerzbank, wobei alle Mutmaßungen über zukünftige Entwicklungen als bloße Spekulationen abgetan wurden.
Ungeachtet der Spekulationen hatte die Bank kurz vor Weihnachten für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie ihren Einfluss bei der Commerzbank verstärkte und ihren Aktienanteil auf etwa 28 Prozent erhöhte. Diese Investition beinhaltete sowohl direkte als auch über Finanzinstrumente gesicherte Anteile. Angesichts dieser Entwicklungen befürchten Gewerkschaften und der Betriebsrat ein potenzielles Kaufangebot, welches auch von der Bundesregierung kritisch gesehen wird.
Unicredit hob hervor, dass ihr strategischer Erfolg auf umfassenden Investitionen in Mitarbeitende und Filialen basiert – eine Philosophie, die auch künftig maßgeblich sein soll. Falschmeldungen über die Zukunft schaffen unnötige Verunsicherung im Markt und in der Belegschaft, die der Betriebsrat vertreten soll. Schlussendlich bekräftigte Unicredit ihr langfristiges Engagement auf dem deutschen Markt und den Anspruch, eine stärkere und bessere Bank für Deutschland schaffen zu wollen.
Aktuell strebt die Bank an, eine Genehmigung der Aufsichtsbehörden zu erhalten, die es ihr erlauben würde, ihren Commerzbank-Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Bei einem Anteil von 30 Prozent oder mehr wäre ein öffentliches Übernahmeangebot durch die Mailänder Bank erforderlich.