Ukraine zögert mit Verhandlungen: Waffen, Garantien und der NATO-Traum
Die jüngsten Äußerungen von Andrij Jermak, dem Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bekräftigen die komplexe Lage im russisch-ukrainischen Konflikt. In einem Interview mit dem staatlichen Sender Suspilne stellte Jermak klar, dass Kiew derzeit noch nicht bereit sei, Verhandlungen mit Russland zu starten. Der Grund: Es fehlt an notwendigen Waffen, Sicherheitsgarantien und dem international angestrebten Status.
Diese Aussagen erfolgen, während Präsident Selenskyj öffentlich die Möglichkeit in Betracht zieht, den Krieg, der durch die großangelegte Invasion Russlands im Februar 2022 entfesselt wurde, durch Verhandlungen zu beenden. Doch laut Jermak fehlt es der Ukraine an essentiellen Elementen wie einer NATO-Einladung und definitiven Sicherheitsgarantien, die sicherstellen würden, dass ein russischer Rückschlag, angeführt von Präsident Wladimir Putin, nicht in naher Zukunft erfolgt.
In einem Treffen mit Friedrich Merz, dem Oppositionsführer aus Deutschland, unterstrich Selenskyj diese Woche das Bestreben der Ukraine, den Krieg zu beenden. Jedoch müsse die Ukraine gestärkt werden, um Russland zu Friedensbemühungen zu zwingen. Bereits zuvor hatte Selenskyj angedeutet, Verhandlungen könnten stattfinden, selbst wenn Russland noch Teile des ukrainischen Territoriums kontrolliere.
Während eines Besuchs in Paris kam es auch zu einem Treffen mit dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump, der sein Interesse an einem schnellen Ende des Krieges bekundete, jedoch ohne Detaillierung von Plänen. Unterdessen lehnt Russland weiterhin entschieden eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ab, wie Putin betonte, und fordert die Akzeptanz der Annexion von vier teilweise kontrollierten ukrainischen Regionen.