Ukraine-Konferenz auf Ramstein: Unterstützung unter neuen Vorzeichen
Am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein fand heute ein bedeutendes Treffen hochrangiger Verteidigungsminister und Militärs statt, um über die Unterstützung der Ukraine im anhaltenden Konflikt mit Russland zu beraten. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj, der persönlich anwesend war, betonte die Notwendigkeit der Verstärkung der ukrainischen Flugabwehr, um russische Luftangriffe abzuwehren. Dieses Anliegen wurde als Schlüsselaufgabe bei den Gesprächen im sogenannten "Ramstein-Format" thematisiert, und es sind zudem bilaterale Verhandlungen geplant.
Das Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe erfuhr durch den bevorstehenden Regierungswechsel in den USA eine besondere Bedeutung. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der zu der Konferenz geladen hatte, wird sich voraussichtlich aus diesem Forum zurückziehen – ein Abschied im Vorfeld der Amtseinführung von Donald Trump. Der Politologe David Sirakov äußerte die Vermutung, dass es das letzte Zusammentreffen in dieser Form sein könnte, da Trump bekanntlich eine kritischere Haltung zur Ukraine-Hilfe vertreten habe.
Überschattet wird das Treffen von schweren Luftangriffen der russischen Streitkräfte auf die Stadt Saporischschja, bei denen dutzende Zivilisten ums Leben kamen. Diese Angriffe verdeutlichen die Dringlichkeit der besprochenen Unterstützungsmaßnahmen. Gleichzeitig sorgt ein alarmierender Anstieg von Desertionen innerhalb der ukrainischen Streitkräfte für Aufmerksamkeit. Selenskyj berichtete von einem Rückgang solcher Fälle, doch offizielle Daten zeigen eine gegenteilige Entwicklung im Dezember.
Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr drei Jahren gegen die Invasion und ist stark auf westliche Hilfe angewiesen, um im Konflikt standzuhalten. Wie sich die Unterstützung nach der Machtübergabe in Washington entwickeln wird, bleibt abzuwarten, doch die nächsten Schritte könnten an einem anderen Ort und ohne die USA in der führenden Rolle erfolgen.