UBS nach Credit-Suisse-Integration: Neue Herausforderung für die Notfallstrategie
Die umfassende Integration der Credit Suisse stellt die Schweizer Großbank UBS vor neue Herausforderungen in ihrer Krisenplanung. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma fordert nun eine Überarbeitung der bestehenden Notfallpläne zur Sanierung und Liquidation. Bis auf Weiteres setzt die Behörde die jährliche Genehmigung dieser Pläne aus, da zusätzliche Maßnahmen zur Insolvenzsicherung erforderlich seien.
Aktuell verfolgt die UBS eine Abwicklungsstrategie, die auf eine Sanierung und Restrukturierung des Geschäftsmodells abzielt. Aus den Geschehnissen rund um die Credit Suisse hat die Finma jedoch neue Handlungsmöglichkeiten abgeleitet, die nun eingeplant werden müssen. Dazu zählen der Rückzug aus bestimmten Marktsegmenten oder gar der Verkauf der Bank. Diese strategischen Optionen sollen in den kommenden Jahren detailliert vorbereitet werden.
Zwar verfügt die UBS über ausreichendes "Bail-in"-Kapital, um eine geordnete Abwicklung durchzuführen, doch die Integration der Credit Suisse erfordert eine Vereinheitlichung von Konzernstrukturen, Prozessen und IT-Plattformen. Klar ist, dass die Liquiditätsplanung und die Refinanzierung der Schweizer Geschäftsbereiche angesichts der neuen Rahmenbedingungen überarbeitet werden müssen.
Als global systemrelevante Institution steht die UBS in der Pflicht, einen umfassenden Stabilisierungs- und Notfallplan zu unterhalten, der sowohl Eigenmaßnahmen zur Gefahrenabwehr als auch die Sicherstellung der systemrelevanten Funktionen bei Scheitern dieser Maßnahmen umfasst. Diese Pläne unterliegen einer jährlichen Prüfung durch die Finma, was den Druck auf die Bank, sich zukunftssicher aufzustellen, erhöht.