Turbulenzen und Überraschungen bei BNP Paribas: Ein Quartalsbericht der Superlative
Die gegenwärtigen Marktschwankungen haben der französischen Großbank BNP Paribas im ersten Quartal einen historischen Erfolg im Aktienhandel beschert. Mit einem beeindruckenden Anstieg der Erträge in diesem Bereich um satte 42 Prozent, erzielte die Bank einen Umsatz von nahezu 1,2 Milliarden Euro.
Doch trotz dieser bemerkenswerten Performance trübten hohe Konzernkosten die Gesamtbilanz. An der Börse trafen die Ergebnisse auf geteilte Meinungen. Die BNP-Aktie verlor zuletzt fast vier Prozent an Wert und platzierte sich unter den größten Verlierern des EuroStoxx 50. Überraschenderweise liegt der Aktienkurs dennoch etwa 20 Prozent über dem Niveau vom Jahresanfang. Investoren konzentrierten sich offenbar mehr auf die unvermutet hohen Kosten, wie der Branchenexperte Joseph Dickerson von Jefferies anmerkt.
Trotz unerwarteter Erfolge im Aktienhandel, verzeichnete die Bank konzernweit mit 2,95 Milliarden Euro einen Gewinnrückgang von knapp fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist unter anderem auf gestiegene Betriebskosten und das Fehlen positiver Sondereffekte zurückzuführen, die im vergangenen Jahr für Aufwind sorgten. Die Erträge stiegen um vier Prozent auf fast 13 Milliarden Euro an, jedoch wuchsen die Kosten noch schneller.
Bankchef Jean-Laurent Bonnafé bezeichnete die Geschäftszahlen als positiv und äußerte Optimismus hinsichtlich der mittelfristigen Ziele. Er betonte die Bedeutung neuer Investitionspläne der deutschen Bundesregierung sowie der Aufrüstungs- und Sparinitiativen in der Europäischen Union. Für die kommenden Jahre bis 2026 stellte Bonnafé ein jährliches Ertragswachstum von über fünf Prozent und eine Gewinnsteigerung von mehr als sieben Prozent in Aussicht.
Ein weiterer Punkt der Unsicherheit ist die künftige Führung der Bank, da Bonnafé, der mittlerweile 63 Jahre alt ist, im Mai kandidiert, um möglicherweise über die Altersgrenze hinaus im Amt zu bleiben. Diese Entscheidung liegt in den Händen der Aktionäre, die im Mai darüber abstimmen werden.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist die geplante Übernahme der Fondssparte des französischen Versicherers Axa, die sich als stärkerer Belastungsfaktor für die Kapitalbasis der Bank herausstellen könnte als ursprünglich erwartet.