Turbulenzen bei T-Mobile US: Aktionäre ohne Euphorie
T-Mobile US, ein bedeutender Akteur im Telekommunikationssektor und Tochter der Deutschen Telekom, blickt auf ein gemischtes erstes Quartal zurück. Einerseits hebt die Führung des Unternehmens die Prognosen für den operativen Gewinn an, andererseits enttäuschen die geringeren Kundenzuwächse selbst die kühnsten Analysten. Die Ankündigung, dass das Core Ebitda 2025 voraussichtlich zwischen 33,2 und 33,7 Milliarden Dollar liegen wird, konnte die Märkte nicht in Euphorie versetzen, zumal die Analystenschätzungen bereits in ähnlichen Höhenlagen verortet waren.
Der Aktienkurs von T-Mobile US reagierte auf die Nachrichten mit einem nachbörslichen Rückgang von 5,6 Prozent. Dies zog am Freitag auch die Aktie der Konzernmutter Deutsche Telekom auf Talfahrt, die nach Handelsbeginn in Frankfurt um 3,6 Prozent auf 31,57 Euro absackte. Dennoch präsentiert sich das Jahr 2023 für beide Papiere bisher als erfolgreich: Die T-Mobile-Aktie verzeichnete seit Jahresbeginn ein Plus von 12 Prozent, während die Deutsche Telekom Aktie ebenfalls komfortabel im Plus liegt.
In der US-Telekommunikationsbranche konnte T-Mobile zwar den größten Kundenzuwachs verzeichnen, jedoch nicht in dem von Experten erwarteten Ausmaß. Bernstein-Analyst Laurent Yoon verweist auf ein attraktives Sonderangebot, das das Wachstum angefacht habe, während steigende Kündigungsraten auf einen intensiveren Wettbewerb mit AT&T und Verizon hindeuten. Insgesamt stieg die Anzahl der Telefonvertragskunden um 495.000, ein Verhalten, das hinter den Erwartungen von rund 506.000 Kunden zurückblieb.
Trotz der verhaltenen Resonanz auf die Quartalszahlen bleibt der Blick optimistisch. Der Umsatz von T-Mobile legte kräftig um 6,6 Prozent auf 20,89 Milliarden Dollar zu, während das bereinigte operative Ergebnis um 7,9 Prozent anstieg. Auf der anderen Seite des Atlantiks lässt sich die Deutsche Telekom durch die positiven Zahlen der US-Sparte beflügeln, wenngleich sich die finanziellen Anpassungen aufgrund unterschiedlicher Buchhaltungspraktiken und Wechselkursschwankungen nicht immer identisch in Bonn widerspiegeln.