Trusted Shops Abmahnumfrage 2019: Jeder zweite Online-Händler sieht seine Existenz bedroht

Für 51% der Online-Händler stellen Abmahnungen eine akute Existenzbedrohung dar. Das ist ein Ergebnis der Umfrage „Abmahnungen im Online-Handel“, die Trusted Shops bereits in der 8. Auflage durchgeführt hat. Die Umfrage deckt Problemfelder im Online-Handel auf und zeigt, welche konkreten Maßnahmen sich Online-Händler wünschen, um den zunehmenden Missbrauch wettbewerbsrechtlicher Abmahnungen einzudämmen.

Die Ergebnisse der Abmahnumfrage von Trusted Shops liegen nun das achte Mal in Folge vor. 47% aller Teilnehmer (1.336 Online-Händler) wurden abgemahnt, 558 traf es in den vergangenen zwölf Monaten. Im Schnitt werden pro Abmahnung 1.936 Euro fällig: Dies sind 40% mehr als im Vorjahr. Darin enthalten sind Kosten, die an den eigenen und den gegnerischen Anwalt zu zahlen sind. Hinzu kommen noch eigene Aufwände, die durch die Suche eines geeigneten Anwalts und Korrespondenz in der Abmahnangelegenheit entstehen – vom Ärger ganz abgesehen.

Mitbewerber mahnten am häufigsten ab

Die letzten Jahre fiel der IDO Verband durch einen hohen Anteil aller ausgesprochenen Abmahnungen auf. Waren es im letzten Erhebungszeitraum noch 55%, sank der Anteil jetzt auf 25%. „Hier drängen sich Gesetzesänderungen zur Bekämpfung des Abmahnunwesens geradezu auf“, so Dr. Carsten Föhlisch, Leiter der Rechtsabteilung von Trusted Shops. „Ein erster Schritt, um Missbrauch einzudämmen, wäre die Erhöhung der Anforderung an die Anspruchsberechtigung für Mitbewerber und Verbände, so wie es aktuell auch der im Bundestag diskutierte Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des fairen Wettbewerbs vorsieht.“

Missbräuchliche Abmahnungen zurückweisen

Die Studie beleuchtet nicht nur die aktuelle Situation. Die Teilnehmer konnten darüber hinaus Vorschläge machen, mit welchen Maßnahmen der Abmahn-Wahn eingedämmt werden kann. An erster Stelle der Vorschläge: Gerichte müssen häufiger die Möglichkeit nutzen, missbräuchliche Abmahnungen zurückzuweisen. Auf Platz 2 landete die Forderung nach der gesetzlichen Limitierung der Anwaltskosten für Abmahnungen. Gefolgt von der Forderung, dass Gesetze vereinfacht werden müssen, damit keine unbeabsichtigten Verstöße vorkommen.

„Abmahnungen stellen für Online-Händler leider nach wie vor eine akute Existenzbedrohung dar – das belegt die diesjährige Umfrage erneut. Dabei würden weniger und einfacher zu erfüllende Pflichten den Händlern schon helfen“, so Dr. Carsten Föhlisch.

Details zur Trusted Shops-Umfrage:

  • Durchführungszeitraum: 01. Oktober bis 31. Oktober 2019
  • Teilnehmer: 2.865 Befragte (Online-Händler)
  • Methode: Online-Befragung

Alle Ergebnisse der Abmahnumfrage können hier heruntergeladen werden.

IT / Recht, Gesetz & Sicherheit / Abmahnung / Online-Handel / Online-Händler
[onlinemarktplatz.de] · 18.12.2019 · 08:15 Uhr
[0 Kommentare]
 
Akut-Behandlung durch Ärztin ergibt höhere Überlebenschance als durch Arzt
Ist es besser, bei Krankenhauseinlieferung an einen Arzt oder an eine Ärztin zu geraten? Dieser […] (03)
König Charles: Unterkunft für Prinz Harry
(BANG) - König Charles soll Prinz Harry eine Unterkunft für seinen Englandaufenthalt angeboten […] (00)
«ZDF Comedy Sommer» startet
Am Freitag, den 21. Juni 2024, startet um 23.15 Uhr der achtteilige ZDF Comedy Sommer, der von Bülent […] (00)
Kanzler will nicht bei Rentnern sparen - FDP mit Forderungen
Berlin/Potsdam (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in den koalitionsinternen Streit um […] (00)
Review – Tales of Kenzera: Zau – Ein neues Metroidvania stellt sich unserem Test
Nachdem die Konkurrenz von Ubisoft mit Prince of Persia The Lost Crown ziemlich erfolgreich […] (00)
Pogacar gewinnt auch zweite Bergankunft des Giro d'Italia
Prati di Tivo (dpa) - Die Tadej-Pogacar-Show beim 107. Giro d'Italia geht weiter. Der […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
13.05.2024(Heute)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News