Trump's Handelszölle: Unwetterwolken über Amerikas Wirtschaft
Die jüngsten Wirtschaftsaussichten der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) werden von den Folgen der protektionistischen Handelspolitik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump überschattet. Im Zentrum der Unruhe stehen die von Trump verhängten Zölle, die teilweise zurückgezogen, aber in anderen Fällen verstärkt werden, insbesondere gegenüber der Europäischen Union. Laut Fed-Chef Jerome Powell bleibt die wirtschaftliche Entwicklung angesichts der Unsicherheit schwer vorhersehbar, doch die Aussicht auf Zölle dämpft das Wachstum und beschleunigt die Inflation.
Aktuelle Prognosen der Fed erwarten für dieses Jahr ein verlangsamtes Wachstum von 1,7 Prozent im Gegensatz zu den ehemals prognostizierten 2,1 Prozent. Während das Risiko einer Rezession zugenommen hat, wird kein Schrumpfen der Wirtschaft vorhergesehen. Der Handel wird teurer, da steigende Produktionskosten Verbraucherpreise erhöhen und Gegenmaßnahmen den Exporteinbruch der USA fördern könnten. Trumps Vision, die heimische Produktion zu stärken, bringt kurzfristig Unruhe, wie er unlängst selbst zugab.
Im Bereich Inflation strebt die Fed eine Zielmarke von 2 Prozent an, sieht sich jedoch in diesem Jahr mit einer zu erwartenden Teuerung von 2,7 Prozent konfrontiert. Die Fed, deren Inflationsvorhersage eng mit den Zöllen verknüpft ist, plant, Preisstabilität zu wahren. Eine Inflationsrate von mehr als 9 Prozent im Sommer 2022 verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht.
Bezüglich der Zinsentwicklung betont die Fed, dass keine Eile besteht, den Leitzins zu verändern. Auf dem hohen Niveau von 4,25 bis 4,5 Prozent wird dieser vorerst beibehalten. Analysten der Commerzbank, Bernd Weidensteiner und Christoph Balz, raten zur Geduld angesichts der Ungewissheit über die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik.
Schließlich prognostiziert die Fed einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 4,4 Prozent. Trotz dieser Zunahme bleibt der Arbeitsmarkt robust. Fed-Chef Powell beschreibt die Wirtschaft als "gesund", doch bleibt das Unbehagen über hohe Lebenshaltungskosten bestehen. Die Unvorhersehbarkeit der wirtschaftspolitischen Änderungen zieht Wolken über der amerikanischen Wirtschaft auf.