Trumps Handelspolitik setzt US-Fluggesellschaften unter Druck
Die größten Fluggesellschaften der USA stehen möglicherweise vor schwierigen Zeiten, da die Auswirkungen von Präsident Donald Trumps Zollpolitik sich zunehmend bemerkbar machen. Laut einer Studie von Allianz Trade weisen diese Unternehmen im internationalen Vergleich die niedrigsten Umsatzprognosen auf, wobei auch die Gewinnmargen trotz sinkender Kerosinpreise bedenklich gering bleiben.
Branchenexpertin Maria Latorre prognostiziert, dass das Umsatzwachstum der nordamerikanischen Airlines bis zum Ende des Jahres 2025 lediglich bei einem schwachen Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen wird – das niedrigste unter den globalen Airlines. Hauptverantwortlich hierfür ist die abnehmende Binnennachfrage, die seit den Zollankündigungen zu einer Senkung der Auslastung in den US-Flügen auf 78 Prozent geführt hat.
Zusätzlich sieht die Expertin düstere Zeiten für die US-Touristikbranche. Mehr als die Hälfte der internationalen Besucher kommen aus Kanada und Mexiko, doch die neuen Handelsbarrieren dämpfen deren Reisebereitschaft massiv. Auch transatlantische Routen verzeichnen rückläufige Passagierzahlen, insbesondere aus Deutschland und Spanien.
Europäische Airlines hingegen stehen besser da und können trotz der globalen Herausforderungen auf ein Wachstum von 10 Prozent im laufenden Jahr hoffen. Sie profitieren von niedrigeren Treibstoffpreisen und stabilen Ticketpreisen. Andererseits behindern globale Lieferkettenstörungen die Verfügbarkeit neuer Flugzeuge. Die Lage wird durch Handelskonflikte verschärft, was zu einem spürbaren Anstieg der Preise führt. Bereits in den letzten fünf Jahren sind die Kosten für Flugzeuge um 16 Prozent gestiegen, und bis 2030 wird ein weiterer Anstieg um 20 Prozent prognostiziert.