Trump zwischen Symbolik und Staatskunst: Eine Rückkehr zur Weltbühne in Paris
Der designierte US-Präsident Donald Trump bereitet sich darauf vor, am Samstag als Privatbürger einen bedeutenden internationalen Auftritt zu absolvieren: die Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Diese Reise, seine erste ins Ausland seit dem Wahlsieg im November, bietet nebenbei dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron die Gelegenheit, als Vermittler zwischen Europa und dem unberechenbaren US-Politiker aufzutreten – eine Rolle, die Macron in der Vergangenheit bereits übernommen hat.
Macron und Trump sollen sich am Rande der Feierlichkeiten treffen, obwohl noch keine offizielle Tagesordnung bekannt gegeben wurde. Die europäischen Staatschefs sind darüber besorgt, dass Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine verringern könnte, was angesichts der aktuellen militärischen Konflikte mit Russland eine entscheidende Entwicklung darstellen würde. Macron macht sich stark für die NATO-Allianz und die Unterstützung der Ukraine, während Trump der Ansicht ist, dass Europa mehr für seine Verteidigung investieren sollte und eine verhandelte Lösung für den Ukraine-Konflikt notwendig sei.
Eine Vielzahl von Staatsoberhäuptern und ausländischen Würdenträgern wird in Paris erwartet, wenn Trump die Weltbühne erneut betritt und die Eröffnungszeremonie der Notre-Dame besucht. Wie bedeutend diese Veranstaltung für seine Rückkehr zur internationalen Diplomatie ist, wird daran gemessen werden, wie er sich im Zusammenhang mit den bestehenden geopolitischen Herausforderungen positioniert. Interessanterweise wurde Trump viermal als Präsident in Frankreich empfangen, darunter bei den Feierlichkeiten zum D-Day-Jubiläum im Jahr 2019. Nun wird seine Anwesenheit als potenziell staatsmännisches Statement wahrgenommen.
Bereits jetzt kursieren Spekulationen um ein mögliches Treffen zwischen Trump und dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, nachdem Trumps Berater kürzlich auf hochrangiger Ebene mit ukrainischen Vertretern zusammenkamen. Ebenso besteht ein wachsendes Interesse daran, wie Trump und Macron miteinander agieren werden, da ihre Beziehung in der Vergangenheit von Höhen und Tiefen geprägt war.
Ungeachtet dieser geopolitischen Spannungen bietet Trumps Besuch in Paris für Macron eine taktische Chance, da nur wenige wissen, dass sich der französische Staatschef in Trumps erster Amtszeit auf eine nicht-konfrontative Herangehensweise eingelassen hat, um Zugeständnisse zu gewinnen. Spannungen bestehen weiterhin, da Trump aggressive Handelspolitiken und die Bewältigung des Ukraine-Russland-Konflikts im Fokus hat.