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Trump verschont iPhones – aber nicht für lange

15. April 2025, 09:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Trump verschont iPhones – aber nicht für lange
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Trotz Ausnahme für iPhones bleibt Apple abhängig von chinesischer Fertigung – über 90 % der Geräte stammen laut Zulieferanalysen aus Asien, insbesondere von Foxconn-Werken in Zhengzhou und Shenzhen.
Apple, NVIDIA und andere US-Techkonzerne atmen kurz auf: Smartphones, Laptops und Speicherchips sind vorerst von Trumps Strafzöllen ausgenommen. Doch das Weiße Haus deutet schon an – die Schonfrist ist bald vorbei.

Eine Zollbremse auf Zeit

Die Nachricht klang zunächst wie eine Entwarnung für die Tech-Branche: Die US-Zollbehörde gab bekannt, dass wichtige Elektronikprodukte – darunter iPhones, Speicherchips und Festplatten – vorerst nicht von den neuen Sonderzöllen betroffen sind.

Die Ausnahme betrifft 20 Produktgruppen, sie gilt rückwirkend ab dem 5. April. Damit bleibt Apple erst einmal verschont. Ebenso NVIDIA, deren Grafikchips in fast jedem zweiten Rechenzentrum stecken.

Doch die Freude währt nur kurz. Handelsminister Howard Lutnick machte am Wochenende klar: Die Ausnahme ist temporär. Die Zölle könnten „in ein oder zwei Monaten“ erneut verhängt werden. Begründung: Die USA müssten lernen, „die Dinge selbst zu bauen“.

Apple & Co: Relativ gerettet

Apple zählt zu den größten Profiteuren der Ausnahmeregelung. Die meisten Geräte des Konzerns stammen aus chinesischen Fabriken – insbesondere aus dem Reich des taiwanesischen Auftragsfertigers Foxconn.

In den letzten Jahren hatte Apple begonnen, Werke in Vietnam und Indien hochzufahren. Doch die neue Zollrunde hätte die Lieferkette empfindlich gestört.

Auch NVIDIA kann durchatmen. Der kalifornische Halbleiterkonzern, dessen Chips das Fundament moderner Künstlicher Intelligenz bilden, produziert in Taiwan – nicht in den USA. Auch Dell, HP und Microsoft profitieren, da ihre Hardware-Partner ebenfalls überwiegend in Asien fertigen.

Washingtons unberechenbarer Kurs

Was viele in der Industrie nervös macht, ist weniger die Zollhöhe – sondern deren Unberechenbarkeit. Noch vergangene Woche hatte Trump Zölle von 145 Prozent auf bestimmte Produkte aus China verhängt.

Gleichzeitig wurden andere Sonderzölle für 90 Tage ausgesetzt. Währenddessen legte Peking nach: 125 Prozent auf US-Waren.

Der Kurs wirkt erratisch. Mal hart, mal weich. Für Unternehmen, die auf langfristige Lieferverträge und Investitionen angewiesen sind, wird die Lage unübersichtlich – und teuer.

Seit 2018 hat die Trump-Regierung laut USTR über 2.000 Produkte mit Sonderzöllen belegt – viele kurzfristig, teils mit Ausnahmen, die binnen Wochen widerrufen wurden. Planungssicherheit sieht anders aus.

Der politische Preis der Produktion

Trump will offenbar mehr als nur Druck auf Peking ausüben. Seine Agenda ist industriepolitisch motiviert: Mehr US-Produktion, weniger Abhängigkeit von Asien. Doch dieser Kurs stößt in der Realität auf Grenzen.

Zwar fordert Lutnick öffentlich, iPhones in den USA zu fertigen – am besten mithilfe von Robotern. Doch Branchenexperten winken ab: Es fehlen qualifizierte Fachkräfte, spezialisierte Zulieferer und Infrastruktur. Zudem wären „Made in USA“-iPhones deutlich teurer.

Eine Branche im Standby-Modus

In der Tech-Branche wächst das Misstrauen. Zu oft hat Washington Ankündigungen gemacht – und sie Tage später wieder zurückgenommen. In dieser Gemengelage wird Planung zur Glückssache. Analysten rechnen bereits damit, dass viele Unternehmen ihre Lieferketten erneut überarbeiten werden – nicht aus Effizienzgründen, sondern aus Angst.

Die kurzfristige Ausnahme dürfte in vielen Vorstandsetagen eher Panik als Entspannung auslösen: Was passiert in acht Wochen? Welche Produkte stehen dann wieder auf Trumps Liste? Wer bekommt überhaupt noch Ausnahmen?

Fuest warnt vor Kettenreaktion

Ifo-Präsident Clemens Fuest schlägt Alarm. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung warnt er vor einer möglichen Weltwirtschaftskrise – ausgelöst durch Trumps Zollspirale.

„Wenn die USA ihre Rolle als verlässlicher Partner verlieren, kippt das globale System“, so Fuest.

Ein schwächerer Dollar, steigende US-Zinsen und wachsende Unsicherheit könnten das fragile Gleichgewicht der Weltwirtschaft ins Rutschen bringen.

Zwei Drittel der weltweiten Börsenbewertung hängen am US-Aktienmarkt. Der Dollar ist Ankerwährung. Wenn diese Achsen ins Wanken geraten, sind die Folgen schwer vorhersehbar.

Merz fordert Neustart mit den USA

Während Trump protektionistisch agiert, setzen deutsche Politiker auf Dialog. Der designierte Kanzlerkandidat Friedrich Merz plädiert für ein transatlantisches Freihandelsabkommen ohne Zölle – ein neues TTIP, diesmal ohne Scheu vor klaren Worten. „Null Prozent auf alles“, so Merz. Für beide Seiten sei das besser, langfristig und verlässlich.

Jens Spahn geht noch weiter: Er nennt Merz im Welt-Interview einen möglichen „europäischen Anti-Trump“. Einen Kanzler, der Europa zusammenschweißen könne – als Stimme für offenen Handel und klare Regeln.

Finanzen / Wirtschaft
[InvestmentWeek] · 15.04.2025 · 09:00 Uhr
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