Trump verschärft Handelskonflikt: China unter Druck, EU bietet Verhandlungslösung an
Im Handelsstreit, der unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Leben gerufen wurde, spitzt sich die Lage weiter zu. Trump hat der chinesischen Regierung ein Ultimatum gesetzt: Bis Dienstagmittag soll Peking seine Gegenzölle von 34 Prozent zurücknehmen, andernfalls drohen zusätzliche US-Zölle von 50 Prozent. Dies teilte Trump bei einem Empfang für den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit.
Sollte China den Forderungen nicht nachkommen, werden die neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten. Gleichzeitig startet die USA die zweite Phase ihres umfassenden Zollpakets, das besonders Ländern mit hohem Handelsdefizit getroffen soll, einschließlich der Europäischen Union. Trotz der Drohungen zeigt sich China entschlossen, seine Vergeltungszölle beizubehalten und will auf weitere Eskalationen mit eigenen Maßnahmen reagieren.
Für China könnte eine Erhöhung der Zölle eine Belastung von insgesamt 104 Prozent bedeuten, da bereits zuvor Zölle von 20 Prozent eingeführt worden waren und die globalen Maßnahmen weitere 34 Prozent vorsehen. Trump lehnt indes ein Einlenken ab und bezeichnete entsprechende Medienberichte als Fake News. Bei einem Treffen mit Netanjahu verdeutlichte Trump seine Haltung, wollte jedoch keine Zusage zur Reduzierung der geplanten 17-Prozent-Zölle auf israelische Waren machen.
Die EU hingegen unternimmt Bemühungen zur Deeskalation des Konflikts. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte die Bereitschaft der EU, über einen gegenseitigen Verzicht auf Zölle bei Industriegütern zu verhandeln. Gleichwohl bereitet die EU im Scheiternsfall mögliche Gegenmaßnahmen vor, nachdem die USA Einfuhren aus der EU mit 20 Prozent Zoll belegen wollen. Der deutschen Wirtschaft drohen signifikante Exporteinbußen, sollte Trump an seiner Zollpolitik festhalten, warnte der geschäftsführende Finanzminister Jörg Kukies.
Am New Yorker Aktienmarkt zeigte sich ein leichter Rückgang der Verluste. Der Dow Jones Industrial schloss um 0,91 Prozent niedriger, während der S&P 500 um 0,23 Prozent sank. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 hingegen legte leicht zu. Trump strebt mit den Zöllen an, Handelsungleichgewichte auszugleichen und Produktionskapazitäten in die USA zurückzuholen, sowie seine Wahlversprechen von Steuersenkungen teilweise zu finanzieren.