Trump und die Ukraine: Uneindeutige Worte im TV-Duell sorgen für Besorgnis
Im jüngsten TV-Duell mit Kamala Harris wiederholte Donald Trump seine Behauptung, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden zu können, ohne dabei präzisieren zu wollen, wie er dies bewerkstelligen möchte. Auf die Frage, ob die Verteidigung der Ukraine im nationalen Sicherheitsinteresse der USA liege, blieb Trump ausweichend und betonte lediglich seine Erfahrung im Umgang mit Wladimir Putin sowie die Gefahr eines nuklearen Krieges.
Diese vagen Äußerungen erhärten die Bedenken vieler Ukrainer, die ohne die kontinuierliche militärische Unterstützung der USA einen Sieg gegen Russland gefährdet sehen. Während die ukrainische Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj versichert, sowohl mit einer Harris- als auch einer möglichen Trump-Administration verhandlungsbereit zu sein, wächst die Sorge, dass Trumps Pläne ein Ende der amerikanischen Militärhilfe bedeuten könnten. Dies würde die Ukrainer vor die schmerzhafte Entscheidung stellen: den Kampf fortzusetzen und dabei hohe Verluste zu erleiden, oder einen Friedensplan unter ungünstigen Bedingungen auszuhandeln.
Die Bedeutung der amerikanischen Wahlen für die Ukraine wird deutlich durch die Tatsache, dass das Duell live um 4 Uhr morgens Ortszeit vom ukrainischen öffentlichen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Trumps Kommentare wurden in den sozialen Medien teils scharf kritisiert. Der ukrainische Autor und Kommentator Illia Ponomarenko verglich Trumps Haltung in einem Beitrag auf humoristische Weise damit, einem Krebspatienten die Chemotherapie zu verweigern, um diesen "in unbeschreiblichen Schmerzen verrotten zu lassen, bis er stirbt, um einen Punkt zu beweisen."