Trump und die Fed: Ein Kräftemessen mit Auswirkungen auf die US-Wirtschaft?
Donald Trump, der neue Präsident der Vereinigten Staaten, versprach im Wahlkampf, die finanziellen Lasten amerikanischer Haushalte zu verringern und hohe Kreditkosten zu senken. Doch Ökonomen erwarten, dass die Zinsen weiterhin erhöht bleiben könnten, deutlich über den Niveaus vor der Pandemie. Dies könnte Trump dazu veranlassen, auf die Federal Reserve und deren Vorsitzenden, Jerome Powell, zu zeigen — obwohl Trump selbst Powell für den Posten nominiert hatte.
Während seiner ersten Amtszeit kritisierte Trump Powell immer wieder öffentlich und warf ihm vor, die Zinsen zu hoch zu halten. Diese Attacken schürten die Befürchtung einer politischen Einflussnahme auf die Entscheidungen der Fed. Powell hingegen betonte jüngst die Wichtigkeit der Unabhängigkeit der Notenbank, um im Interesse aller Amerikaner und unabhängig von parteipolitischen Interessen handeln zu können. In den kommenden Jahren sind wohl politische Konflikte unvermeidbar.
Trumps Vorhaben, Steuern zu senken und weitreichende Zölle zu erheben, birgt Inflation in einem wirtschaftlich nahezu voll ausgelasteten Umfeld. Sollte die Inflation erneut zulegen, müsste die Fed die Zinsen hoch halten. Der Grund für die Besorgnis, dass Trump sich mit Powell anlegen wird? Powell wird die Zinsen möglicherweise nicht so stark senken, wie Trump es sich wünschen würde.
Sogar wenn die Fed ihren Leitzins senkt, könnten Trumps eigene Maßnahmen wie hohe Zölle die anderen Kreditkosten, etwa für Hypotheken, hoch halten. Höhere Zölle und Steuerkürzungen könnten das Wirtschaftswachstum befeuern und auch die Inflation anheizen. Die Fed wäre gezwungen, auf diesen Druck zu reagieren und womöglich entgegen Trumps Vorhaben, die Zinsen zu senken oder sogar zu erhöhen.
Olivier Blanchard, ehemals Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, kommentierte jüngst, dass das Risiko eines Konflikts zwischen der Trump-Administration und der Federal Reserve sehr hoch sei. Sollten die Zinsen erhöht werden, "wird dies den Plänen der Trump-Administration entgegenstehen." Obwohl die Fed die Zinsen senkt, könnte es aufgrund der robusteren Wirtschaft zu weniger Zinssenkungen kommen, als noch vor wenigen Monaten erwartet.
Diese Schritte könnten kaum die Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen senken. Zwar beeinflusst der Leitzins kurzfristige Kredite wie für Kreditkarten, nicht jedoch die langfristigen Raten, beispielsweise für Hypotheken, die stark von den Erwartungen der Investoren bezüglich inflations- und wachstumsbedingten Einflüssen abhängen.
