Trump und der Handelskrieg: Eine Chance für Europa
Die strategische Landschaft des internationalen Handels wird derzeit maßgeblich von den Entwicklungen des US-amerikanischen Handelskriegs gegen China geprägt. Die jüngste deutliche Gewinnwarnung des Technologieriesen Nvidia dient dabei als eindrückliches Indiz für die negativen Auswirkungen von Trumps Politik auf die heimische Wirtschaft. Während der Rückhalt für den Präsidenten schwindet und auch der Dollar unter Druck gerät, öffnet sich für die Europäische Union ein vielversprechendes Verhandlungsfenster.
Für Europa könnte dies der ideale Moment sein, die entstandene Lage zu nutzen, um bessere Handelsabkommen auszuhandeln. Warum nicht eine reduzierte Zollpolitik beidseitig einführen? Eine solche Maßnahme könnte die transatlantische Handelsbeziehung stärken. In dem Bestreben, die wirtschaftliche Konfrontation mit China zu gewinnen, benötigt Trump die Unterstützung Europas – ebenso wie Europa, angesichts geostrategischer Spannungen, auf die sicherheitspolitische Unterstützung der USA angewiesen ist.
In Brüssel ist jedoch Vorsicht geboten: Trotz verführerischer Signale aus Peking sollte Europa die wahren Absichten Chinas nicht übersehen. Als geschickter Taktierer verfolgt China langfristige Handelsstrategien, unter anderem durch die strategische Abwertung des Yuan, die auch europäische Interessen bedrohen könnte. Zudem wird die geopolitische Situation durch Chinas Unterstützung für Russland noch weiter verkompliziert.