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Trump schießt ins eigene Knie

05. April 2025, 18:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Trump schießt ins eigene Knie
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Sollten Trumps Zölle Realität werden, droht ein Rückgang des globalen Warenverkehrs. Besonders betroffen: deutsche Exporteure aus der Automobil-, Maschinenbau- und Chemieindustrie.
Mit Strafzöllen auf EU-Importe will der US-Präsident die heimische Industrie stärken – doch Ökonomen warnen: Die Hauptleidtragenden sind Amerikas eigene Bürger.

Der nächste Handelskrieg steht vor der Tür – und diesmal trifft er den Urheber besonders hart. US-Präsident Donald Trump plant ab dem 5. April neue, pauschale Strafzölle auf nahezu alle Importe in die Vereinigten Staaten.

Zehn Prozent Grundzoll auf alles, zusätzlich zehn bis 24 Prozent auf „unfaire Handelspartner“. Die Europäische Union ist besonders im Visier. Die Begründung: Schutz der heimischen Industrie. Die Folgen: steigende Preise, sinkendes Wachstum – vor allem in den USA.

Ökonomen rechnen vor: Amerika verliert am meisten

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat durchgerechnet, was passiert, wenn Trumps Zölle Realität werden. Das Ergebnis ist eindeutig – und bitter für Washington.

Die USA verlieren durch die Maßnahme am meisten: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft demnach kurzfristig um fast zwei Prozent. Das wäre einer der stärksten wirtschaftlichen Rückschläge seit der Finanzkrise.

„Die USA treffen sich selbst am härtesten“, sagt IfW-Ökonom Julian Hinz.

Besonders die Industrie leidet, weil Vorprodukte teurer werden. Aber auch Verbraucher trifft es: Importe werden drastisch teurer, heimische Produkte sind oft keine wirkliche Alternative – oder ebenfalls teuer. Das Kieler Modell rechnet mit einem kurzfristigen Preissprung in den USA um 9,1 Prozent.

Deutschland leidet – aber hält stand

Auch Europa bleibt nicht verschont. Für Deutschland erwarten die Forscher einen Rückgang des BIP um 0,49 Prozent – das entspricht rund 21 Milliarden Euro wirtschaftlichem Schaden. Dennoch steht Europa vergleichsweise gut da. China und Japan sind stärker betroffen, mit Rückgängen von 0,63 bzw. 0,6 Prozent.

Gleichzeitig zeigt sich, dass Europa als Binnenmarkt mit stabilen Handelsbeziehungen in andere Weltregionen weniger verwundbar ist als vermutet. Zumindest kurzfristig.

Die IfW-Berechnungen zeigen: Verbraucherpreise in den USA könnten kurzfristig um über 9 % steigen – ein herber Schlag für Haushalte und die US-Notenbank Fed.

Die EU bereitet sich vor – China denkt größer

Brüssel reagiert nüchtern, aber nicht tatenlos. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer „Spirale des Protektionismus“ und zeigt sich gesprächsbereit – gleichzeitig wird an Gegenmaßnahmen gearbeitet.

China hingegen spielt eine andere Karte. Laut Robin Brooks vom Brookings Institute könnte Peking als Reaktion den Yuan abwerten. Damit wären chinesische Waren trotz US-Zöllen weiter konkurrenzfähig.

Doch diese Maßnahme hätte globale Folgen – insbesondere für die Schwellenländer, die sensibel auf Währungsschwankungen reagieren.

Trumps goldene Versprechen – und die bittere Realität

Trump kündigte stolz „Milliardeneinnahmen“ und ein neues Industriezeitalter an. In Wirklichkeit verteuert er seine eigene Produktion, schwächt den Außenhandel und belastet die Verbraucher massiv. Dass ausgerechnet das Inland am stärksten unter den eigenen Maßnahmen leidet, ist mehr als nur ein Rechenfehler – es ist politisches Kalkül auf Kosten der eigenen Bevölkerung.

Das Ziel, Arbeitsplätze zurückzuholen, ist alt. Doch moderne Lieferketten lassen sich nicht einfach zurückspulen. Schon gar nicht unter Druck und Preisschock.

Wahlkampf mit Nebenwirkungen

Die neuen Zölle sind weniger wirtschaftliche Strategie als politisches Signal. Sie sollen Stärke zeigen, zielen aber am Problem vorbei. Das IfW zeigt mit seinen Zahlen, was passiert, wenn Nationalismus auf globale Märkte trifft: Alle verlieren – besonders der, der anfängt.

Und das ist diesmal: die Vereinigten Staaten.

Finanzen / Global
[InvestmentWeek] · 05.04.2025 · 18:00 Uhr
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