Trump plant Steuererleichterungen für Überstunden: Begeisterung und Skepsis halten sich die Waage
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, hat angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl die Besteuerung von Überstunden zu streichen. Dieses Vorhaben ist Teil seiner umfassenden Strategie zur Steuerreduzierung und zielt darauf ab, die amerikanische Arbeitskraft zu entlasten und die Unternehmen zu stärken.
Bei einer Kundgebung in Arizona erläuterte Trump, dass dieser Schritt die Motivation zur Mehrarbeit erhöhen und den Einstellungsprozess für Unternehmen vereinfachen würde. „Diejenigen, die Überstunden leisten, gehören zu den fleißigsten Bürgern unseres Landes, und viel zu lange hat sich niemand in Washington um sie gekümmert“, betonte Trump laut einem Bericht von The Hill.
Der Vorschlag, der noch die Zustimmung des Kongresses benötigt, ist allerdings bisher nur eine Idee ohne konkrete Umsetzungsdetails. Ein ähnliches Gesetz zur Abschaffung der Einkommenssteuer auf Überstunden wurde bereits Anfang dieses Jahres von Abgeordnetem Russ Fulcher (Republikaner, Idaho) vorgelegt und stellt den ersten Versuch einer solchen Regelung auf Bundesebene dar.
Wirtschaftsanalyst Peter Schiff reagierte auf Trumps Vorschlag in einem Kommentar auf X und merkte an, dass die meisten Angestellten ohnehin keine Überstunden leisten könnten, da ihre Arbeitgeber die erhöhten Lohnkosten scheuen. „Viele Arbeitnehmer arbeiten stattdessen mehrere Jobs zu normalen Stundenlöhnen und verlieren durch unbezahlte Reisezeit“, so Schiff.
Trump hat kürzlich auch vorgeschlagen, die Steuern auf Trinkgelder abzuschaffen und die Besteuerung von Sozialversicherungsleistungen zu beenden. Vizepräsidentin Kamala Harris, Kandidatin der Demokraten, unterstützte Trumps Idee zur Entlastung von Trinkgeldern und plädierte zudem für eine Erhöhung des Mindestlohns.
Trumps Steuerpläne könnten dem föderalen Haushalt jedoch teuer zu stehen kommen. Ein Bericht von Benzinga prognostiziert, dass die Abschaffung der Steuern auf Trinkgelder das Defizit in den nächsten zehn Jahren um 150 bis 250 Milliarden US-Dollar erhöhen könnte. Die Streichung der Steuern auf Sozialversicherungsleistungen könnte das Defizit um weitere 1,6 Billionen US-Dollar anwachsen lassen.
Der Präsidentschaftswahlkampf nimmt Fahrt auf und wirtschaftspolitische Themen rücken in den Vordergrund. Trump und Harris konkurrieren darum, wer die überzeugenderen Maßnahmen zur Bekämpfung von Inflation, Steuern und Arbeitsplatzschaffung hat. Die Debatte spaltet die politischen Lager und sorgt für intensive Diskussionen.