Trump erhöht Druck auf Fed-Chef Powell: Verbale Unterstützung von EZB-Präsidentin Lagarde
US-Präsident Donald Trump verschärft erneut den Ton gegenüber dem Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, und setzt ihn damit weiter unter Druck. "Wenn ich ihn raushaben will, ist er schnell weg", äußerte sich Trump bei einem Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Weißen Haus. Trump kritisierte Powell für dessen, aus seiner Sicht, langsames Handeln bei der Zinspolitik und bekräftigte seine Forderung nach niedrigeren Zinssätzen.
Die Debatte wurde angefacht, als Trump auf seiner Plattform Truth Social erneut Powells Absetzung forderte. Unterstützung für Powell kam hingegen aus Europa: EZB-Präsidentin Christine Lagarde sprach sich vehement für ihren Kollegen aus und betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken, um Finanzstabilität zu gewährleisten.
Die öffentliche Konfrontation zwischen Trump und Powell ist nicht neu. Powell, der 2017 von Trump für seine erste Amtszeit nominiert wurde, steht schon länger in Trumps Kritik. Trotz spekulativer Überlegungen, Powell zu entlassen, stehen rechtliche Hürden einem solchen Schritt im Wege. Powell selbst hat klargestellt, dass ein Präsident nicht ohne weiteres den Vorsitzenden der Fed entlassen kann. Seine Amtszeit endet erst 2026 und weitergehende Eingriffe durch Trump sind somit eingeschränkt.
Trumps aggressive Zollpolitik führt zudem zu einer erhöhten Inflation und beeinträchtigt das Wirtschaftswachstum. Powell mahnt zur Vorsicht bei der Zinspolitik, während Trump auf Zinssenkungen drängt. Dies sorgt weiter für Unsicherheiten an den Märkten, zumal die nächste Zinsentscheidung der Federal Reserve im Mai bevorsteht. Es wird jedoch allgemein erwartet, dass die Notenbank den Leitzins nicht anpassen wird.