Trockenheit führt zu alarmierenden Umweltprognosen – Experten zerstreuen Panik
Die anhaltende Trockenheit der letzten Wochen ruft den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dazu auf, vor erheblichen Umweltfolgen zu warnen. Von extremem Niedrigwasser am Bodensee bis hin zu sinkenden Flusspegeln und erhöhter Waldbrandgefahr – die Herausforderungen sind zahlreich, so der BUND in einer aktuellen Mitteilung. Dennoch bleiben nicht alle Stimmen so alarmistisch.
Verena Graichen, Geschäftsführerin Politik beim BUND, betont die tiefgreifende Problematik hinter der Trockenheit. Ohne den entscheidenden Regen im Frühjahr geraten Böden, Pflanzen und Tiere unter Stress, was Auswirkungen auf die gesamte Vegetationsperiode und die biologische Vielfalt haben könnte. Der BUND fordert daher gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Ökosysteme und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt.
Gleichzeitig räumt Alexander Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) bestimme Befürchtungen aus. Er macht deutlich, dass Dürreperioden nicht das "neue Normal" werden, sondern die Abstände zwischen solchen Extremwetterereignissen kürzer werden. Für Landwirte und junge Bäume ist die aktuelle Lage zwar nicht ideal, doch ein paar Regentage könnten bereits Besserung schaffen.
Marx stellt klar, dass besonders die Schifffahrt auf dem Rhein unter dem aktuellen Niedrigwasser leidet. Nichtsdestotrotz könnten die vorhergesagten Regenfälle im Westen eine Erleichterung bringen. Auch am Bodensee hoffen viele auf Entspannung durch baldigen Regen.
Insgesamt sei die bestehende Trockenperiode zwar für die Jahreszeit ungewöhnlich, aber nicht beispiellos. Tieferen Bodenschichten und Grundwasserspeichern gehe es noch relativ gut. Wolf Merkel vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) versichert zudem, dass die Wasserversorgung derzeit gesichert sei, auch wenn Wasser temporär knapp werden könnte.
Die Herausforderungen der Klimakrise bleiben bestehen, doch die Natur zeigt sich resilienter als oft angenommen.