Triumph mit Hindernissen: Real Madrids turbulenter Champions-League-Auftakt gegen Stuttgart
Real Madrid stieg mit einem packenden und nervenaufreibenden Spiel gegen den VfB Stuttgart in die diesjährige Champions-League-Saison ein. Erwartungsgemäß lag das Augenmerk auf Kylian Mbappé, der sein erstes Europapokalspiel im Bernabeu-Stadion in den Farben der „Königlichen“ absolvierte. Trotz einer durchwachsenen Mannschaftsleistung und frühem Rückstand gelang es Real Madrid, die Partie nach späten Toren von Antonio Rudiger und Endrick für sich zu entscheiden. Insbesondere in der ersten Halbzeit kam Madrid kaum ins Spiel, während Stuttgart durch schnelles Umschaltspiel und Dominanz im Mittelfeld glänzte. Nur dank eines herausragenden Thibaut Courtois konnte Real vorerst ein Unentschieden halten, nachdem eine mögliche Elfmeterentscheidung durch den VAR revidiert wurde. Mbappé setzte in der 49. Minute ein erstes Ausrufezeichen, als er nach einer Hereingabe von Rodrygo zum 1:0 einnetzte. Doch Real Madrid fand auch nach diesem Treffer nur schwer in die Partie zurück. Stuttgart gelang der verdiente Ausgleich, bevor Rudiger mit einem Kopfballtor kurz vor Schluss die Führung zurückeroberte. Endrick setzte mit einem grandiosen Solo zum 3:1 den Schlusspunkt. Der Abend offenbarte dennoch Schwächen im Madrider Mittelfeld. Rückkehrer Jude Bellingham und Aurelien Tchouameni konnten nach Verletzungen noch nicht ihre volle Leistung abrufen. Es zeigte sich auch, welch großen Einfluss der im Sommer zurückgetretene Toni Kroos vermissen lässt. Kroos, einst der Taktgeber des Spiels, fehlt an allen Ecken und Enden. Luka Modric kam zwar ins Spiel und assistierte Rudigers Treffer, jedoch bleibt unklar, wie dauerhaft der 39-Jährige diese Lücke füllen kann. Ebenso problematisch zeigte sich die defensive Aufstellung. Der flexibel einsetzbare Nacho Fernandez verließ den Klub im Sommer, und Ersatzmann Jesus Vallejo konnte bisher nicht überzeugen. Rechtsverteidiger Dani Carvajal musste notgedrungen in die Innenverteidigung rücken, was nicht funktionierte. Eder Militao, angeschlagen und eigentlich für die Partie geschont, musste in der zweiten Halbzeit doch ran. Trotz seiner Präsenz blieb die Abwehr anfällig, was Courtois mehrfach korrigieren musste. Die Partie war ein elektrisierender Auftakt in die Saison, gespickt mit Chancen auf beiden Seiten. Doch sie zeigte auch deutlich, dass Trainer Carlo Ancelotti noch einiges an Arbeit vor sich hat, um aus dieser Mannschaft wieder eine harmonische und dominierende Einheit zu formen.