Transparenzoffensive: Schufa öffnet ihre Berechnungsformel
Die Schufa plant, ihren Bewertungsansatz transparenter zu gestalten, indem sie den Verbraucherinnen und Verbrauchern vollen Einblick gewährt. Dies erfolgt durch eine vereinfachte Darstellung des sogenannten Scores, der die Bonität der Konsumenten abbildet. Damit soll selbst Laien die Nachvollziehbarkeit ohne großen Aufwand möglich sein.
Momentan befindet sich der neugestaltete Score in der Testphase. Der Zugang für Verbraucher ist für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Geplant ist ein kostenfreier, digitaler Einblick, der sowohl über eine Schufa-App als auch online bereitgestellt wird.
Der neue Score setzt sich aus einem Dutzend Kriterien zusammen, darunter die Dauer der Nutzung von Finanzprodukten wie Kreditkarten oder Girokonten sowie eventuelle Negativeinträge durch unbezahlte Rechnungen. Die Vergabe der Punkte reicht von 100 bis 999, wobei ein höherer Wert für eine bessere Bonität steht. Für Finanzinstitute, Versandhändler und Mobilfunkanbieter bietet die Einschätzung eine wichtige Entscheidungsgrundlage.
Seit längerem fordern Verbraucherschützer mehr Offenheit von der Auskunftei, die sich häufig mit dem Vorwurf konfrontiert sieht, ihr Verfahren sei eine undurchsichtige "Blackbox". Die bisherige Abschottungstaktik begründete die Schufa mit dem Risiko einer möglichen Manipulation bei vollständiger Transparenz.
Doch seit Juli 2020 treibt Vorstandschefin Tanja Birkholz die Öffnung des Unternehmens voran, um der Geheimhaltung ein Ende zu setzen.