Tragödie in Kentucky: Landrichter erschossen, Sheriff unter Mordverdacht
Am Donnerstag ereignete sich im ländlichen Osten Kentuckys eine tragische Gewalttat, die eine enge Gemeinschaft tief erschüttert hat. Ohne Vorwarnung eskalierte ein Konflikt zwischen dem langjährigen Bezirksrichter Kevin Mullins und Sheriff Shawn "Mickey" Stines, als sie sich auf den Weg zum Mittagessen machten.
Bis zum Nachmittag hatte das Verhängnisvolle einen tödlichen Höhepunkt erreicht: Richter Mullins erlag mehreren Schusswunden in der Brust. Sheriff Stines stellte sich der Polizei und sitzt nun unter Mordverdacht in Haft.
Die genauen Ursachen des Streits und der nachfolgenden Schießerei im Richterzimmer des Gerichts von Letcher County sind bisher unbekannt. Nur wenige Details wurden von den Behörden preisgegeben, doch die Auswirkungen sind in der engen appalachischen Gemeinde mit ihren rund 21.000 Einwohnern deutlich spürbar. Die Region, bereits durch den Niedergang der Kohleindustrie und verheerende Überschwemmungen im Jahr 2022 schwer gebeutelt, steht erneut unter Schock.
"Wir lieben unsere Nachbarn und kümmern uns umeinander – wir sind wirklich wie eine Familie", erklärte Mike Watts, der Gerichtsschreiber des Letcher County Circuit Court. Er hatte die beiden Männer noch vor dem Vorfall zusammen zum Mittagessen aufbrechen sehen. "Es ist verheerend. Jeder ist erschüttert", fügte er hinzu. Watts war zum Zeitpunkt der Schießerei im oberen Stockwerk des Gebäudes und beschreibt die Tragödie als unbegreiflich.
Das kleine Gemeinwesen von Whitesburg, etwa 240 Kilometer südöstlich von Lexington, setzte die Gerichtsverfahren auf unbestimmte Zeit aus und senkte die Flaggen auf Halbmast. Der 43-jährige Sheriff Stines befindet sich im Leslie County Detention Center, während das Justizsystem daran arbeitet, einen Sonderrichter zu benennen, der den Fall übernehmen soll. So äußerte sich Jackie Steele, einer der Staatsanwälte, die den Fall leiten.
