Tesla im Kreuzfeuer: Kommunikationsstil unter der Lupe
Die nationale US-Verkehrssicherheitsbehörde hat Bedenken über die jüngste Kommunikation von Tesla zu den Fahrfähigkeiten seiner Elektrofahrzeuge geäußert. Während die Handbücher sowie frühere Berichterstattungen von Tesla die Notwendigkeit menschlicher Überwachung betonen, steht dies anscheinend im Widerspruch zu öffentlichen Aussagen des Unternehmens.
Die Behörde fordert Tesla auf, seine Kommunikationsstrategien zu überprüfen, um Konsistenz mit den Benutzeranleitungen zu gewährleisten. Anlass der Anfrage war eine E-Mail von Gregory Magno, einem Abteilungsleiter der Behörde, die an Tesla gerichtet war. Diese wurde im Zuge eines Untersuchungsprozesses zu Unfällen veröffentlicht, die mit dem 'Full Self-Driving'-System von Tesla unter Bedingungen mit eingeschränkter Sicht aufgetreten sind. Seit Oktober untersucht die Behörde Vorfälle, bei denen eine blendende Sonneneinstrahlung, Nebel oder aufgewirbelter Staub eine Rolle spielten.
Ein tragischer Unfall endete in Arizona tödlich für einen Fußgänger. Kritiker, darunter Verkehrsminister Pete Buttigieg, werfen Tesla seit Langem vor, irreführende Bezeichnungen für ihre teilautomatisierten Systeme zu verwenden. Bezeichnungen wie 'Full Self-Driving' und 'Autopilot' erwecken bei vielen Nutzern den Eindruck einer vollständigen Autonomie. Die aktuellen Entwicklungen werfen neue Fragen auf, wann und ob das 'Full Self-Driving'-System jemals ohne menschlichen Einfluss auf öffentlichen Straßen einsatzbereit sein wird, eine Vision, die CEO Elon Musk bereits mehrfach formuliert hat.
Ein Großteil von Teslas Börsenwert basiert auf den Aussichten der Einführung autonomer Robotaxis. Musk hat angekündigt, dass ab dem nächsten Jahr autonome Modelle Y und 3 ohne menschliche Fahrer verfügbar sein sollen. Bis 2026 sollen robotische Taxis ohne Lenkräder in Kalifornien und Texas unterwegs sein. Am Freitag wurde eine Anfrage zur Stellungnahme an Tesla gesendet. In der E-Mail wies Magno darauf hin, dass Tesla die Behörde im April hinsichtlich eines kostenlosen Tests von 'Full Self-Driving' gebrieft hat.
Es wurde erneut betont, dass sowohl Handbücher, Benutzeroberflächen als auch ein YouTube-Video suggerieren, dass Fahrer aufmerksam bleiben und die Kontrolle über das Fahrzeug behalten müssen. Dennoch hebt Magno sieben Beiträge oder Reposts auf der von Musk betriebenen Plattform X hervor, die andeuten, dass das System autonomes Fahren ermöglicht, was dem widerspricht, was in den offiziellen Anweisungen gefordert wird.