Telefonica plant Rückzug von deutscher Börse – Übernahmeangebot für verbleibende O2-Aktien
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung strebt der spanische Telekommunikationsgigant Telefonica die Komplettübernahme seiner deutschen Tochtergesellschaft an. Wie aus Unternehmenskreisen verlautet wurde, plant Telefonica, die restlichen Aktien von Telefonica Deutschland, auch bekannt unter der Marke O2, zu erwerben. Dabei offerieren die Spanier für jede noch auf dem Markt befindliche Aktie einen Barbetrag von 2,35 Euro.
Telefonica Deutschland, ein etablierter Spieler auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, wurde im Herbst 2012 von der Telefonica-Gruppe an der Börse eingeführt. Damals betrug der Emissionspreis pro Aktie stolze 5,60 Euro. Aktuelle Unternehmenszahlen zeigen, dass Telefonica bereits eine dominierende Mehrheit von etwas über 94 Prozent am Stammkapital der deutschen Tochter hält.
Ein weiterer interessanter Aspekt für Investoren ist die Umstrukturierung bei den Aktionärstreffen und der Dividendenpolitik des Unternehmens. So wird die Hauptversammlung von Telefonica Deutschland in die Zukunft verschoben, wobei als frühester Termin Mitte Juni 2024 in Betracht gezogen wird. Darüber hinaus ist geplant, dass nach der finalen Gewinnausschüttung für das Fiskaljahr 2023 keine Dividenden mehr gezahlt werden sollen. Diese Entscheidung unterstreicht die Absicht Telefonica's, die Weichen für die Zukunft neu zu stellen und die operative Leitung vollends in die eigenen Hände zu nehmen.
Der geplante Delisting-Prozess symbolisiert einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen, dessen Präsenz auf dem deutschen Markt durch den Rückkauf aller ausstehenden Aktien noch weiter gefestigt werden dürfte. Analysten und Investoren werden nun gespannt die weiteren Entwicklungen beobachten, insbesondere wie sich diese Schritte auf die Markpositionierung und Strategie von Telefonica Deutschland auswirken werden. (eulerpool-AFX)