Technologiesektor unter Druck: Aktienmärkte erleben Turbulenzen
An den US-amerikanischen Aktienmärkten sorgten am Mittwoch konjunktursensible Technologiewerte für erhebliche Kursverluste. Der überraschend schwache Auftragseingang des weltweit führenden Chip-Maschinenbauers ASML sowie neue Einschränkungen der US-Regierung für den Export von KI-Chips nach China belasteten die Stimmung erheblich. Zu dieser angespannten Marktlage trugen zudem Äußerungen von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank, bei. Er hob die möglichen negativen Inflationseffekte der US-Importzölle hervor, was Anlass zur Sorge bot.
Der Nasdaq 100, geprägt von großen Technologietiteln, fiel um 3,04 Prozent auf 18.257,64 Punkte. Auch der Dow Jones Industrial musste ein Minus von 1,73 Prozent auf 39.669,39 Punkte hinnehmen, während der S&P 500 um 2,24 Prozent auf 5.275,70 Punkte nachgab. Im Gegenzug verbuchten US-Staatsanleihen Zugewinne.
Powell warnte vor den potenziell anhaltenden Effekten der von Präsident Trump initiierten Zollpolitik auf Inflation und Wachstum. Er bezeichnete die bisherigen Zollerhöhungen als unerwartet hoch, was langfristig auch das Wachstum bremsen könnte. Die Zölle könnten zu einer vorübergehenden Inflationserhöhung führen, die möglicherweise beständiger sein könnte als vermutet.
Unter den Liefereinschränkungen litten insbesondere die Chipkonzerne Nvidia und AMD. Nvidia verzeichnete Einbußen von 5,5 Milliarden Dollar durch Lagerbestände und Kaufverpflichtungen, wodurch die Aktien des Unternehmens um fast sieben Prozent fielen. AMD bezifferte die Belastungen auf bis zu 800 Millionen Dollar, was deren Aktien um 7,4 Prozent sinken ließ. Auch die Kurse von Micron, Broadcom und Applied Materials wurden durch die schwachen Aufträge und Einschränkungen in Mitleidenschaft gezogen und verloren zwischen 2,4 und 5 Prozent.
Im Gegensatz dazu erlebten die Anleger von Travelers positive Nachrichten. Trotz eines Gewinnrückgangs aufgrund der kalifornischen Waldbrände konnte das Unternehmen bereinigt um Sonderposten die Markterwartungen übertreffen und kündigte eine Erhöhung der Quartalsdividende um fünf Prozent an. Dies trieb den Aktienkurs um mehr als ein Prozent nach oben.
Für Aufsehen sorgte die Meldung, dass der bekannte Hedgefonds Pershing Square Capital Management unter der Leitung von Bill Ackman seinen Anteil an Hertz erheblich aufgestockt hat. Dies führte zu einem Kursanstieg der Hertz-Aktien um über 56 Prozent. Nachdem das Unternehmen auf die bei Kunden wenig beliebten Elektrofahrzeuge von Tesla gesetzt hatte, arbeitet es nun daran, seine Flotte zu erneuern und auf Wachstumskurs zu bringen. Die Tesla-Aktien schlossen um fast fünf Prozent niedriger.