Technologieaktien schwächeln nach erneutem Rückschlag an US-Börsen
Die US-amerikanischen Aktienmärkte erlebten am Mittwoch einen herben Rückschlag, der nicht nur bestehende Verluste vertiefte, sondern auch die Stimmung der Anleger weiter belastete. US-Notenbankchef Jerome Powell lieferte hierfür unfreiwillig zusätzlichen Druck, indem er die langfristigen negativen Effekte der US-Importzölle auf die Inflation betonte. Diese Aussage setzte insbesondere die sensiblen Technologieaktien unter Druck.
Ein unerwartet schwacher Auftragseingang des prominenten Chip-Maschinenbauers ASML zusammen mit neuen Beschränkungen der US-Regierung für die Lieferung von KI-Chips nach China verschärften die Lage. Dies führte zu einer bemerkenswerten Talfahrt des Nasdaq 100, der um 3,15 Prozent auf 18.236,17 Punkte fiel. Auch der Dow Jones Industrial erlebte einen Rückgang um 1,52 Prozent auf 39.755,06 Punkte, und der S&P 500 büßte 2,24 Prozent auf 5.275,68 Zähler ein.
Nvidia prognostizierte, dass die neuen Handelsbeschränkungen Einbußen in Milliardenhöhe verursachen würden. Eine Belastung von 5,5 Milliarden US-Dollar soll in Zusammenhang mit Lagerbeständen und zukünftigen Kaufverpflichtungen anfallen. Infolgedessen sanken die Nvidia-Aktien um bemerkenswerte 8,5 Prozent. Auch AMD wurde nicht verschont; der Chipkonzern schätzt die entstehenden Kosten auf bis zu 800 Millionen Dollar, was die Aktien des Unternehmens ebenfalls um mehr als acht Prozent sinken ließ.
Diese Entwicklungen zogen weitere Branchengrößen in Mitleidenschaft. Aktien von Micron, Broadcom und Applied Materials verzeichneten Rückgänge zwischen 2,6 und 5,3 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums stiegen die Aktien von Travelers Companies an die Spitze des Dow und erfreuten sich eines Zuwachses von 1,6 Prozent. Trotz sinkender Gewinne aufgrund der Waldbrände in Kalifornien, übertraf der Versicherungskonzern die Gewinnerwartungen pro Aktie und kündigte eine Erhöhung der Quartalsdividende an.
Ein weiteres Highlight war Hertz Global, dessen Aktien um beeindruckende 19 Prozent auf 4,35 Dollar kletterten. Der Schub kam, nachdem der einflussreiche Investor Bill Ackman über seinen Hedgefonds Pershing Square Capital Management eine bedeutende Beteiligung am angeschlagenen Autovermieter bekannt gab. Nach einer unpopulären Wette auf elektrische Teslas und kostspieligem Unterhalt arbeitet Hertz nun daran, seine Flotte zu erneuern und das Unternehmen neu zu positionieren.