Tech-Rally an der Nasdaq trotz Unsicherheiten bei Fed-Zinsentscheid
Die rekordverdächtige Aufwärtsbewegung an der Nasdaq setzte sich auch zu Wochenbeginn fort und beflügelte erneut die dort gelisteten Technologiewerte. Im Gegensatz dazu zeigten sich die Standardwerte des Dow Jones Industrial schwächer und verbuchten den achten Verlusttag in Folge mit einem Abschlag von 0,25 Prozent auf nunmehr 43.717,48 Punkte. Der marktumspannende S&P 500 konnte hingegen ein Plus von 0,38 Prozent verbuchen und auf 6.074,08 Punkte klettern. Der Nasdaq-100-Index beeindruckte mit einem Zuwachs von 1,45 Prozent, das erste Mal die 22.000-Punkte-Marke überschreitend.
Solide Unterstützung verspricht die Mehrheit der Marktteilnehmer durch eine erwartete Zinssenkung der Federal Reserve um 0,25 Prozentpunkte am kommenden Mittwoch, was auch die Experten der UBS bestätigen. Ein solcher Schritt könnte den Aktienmärkten nochmals Rückenwind verleihen, indem günstigere Kredite das Investitionsklima fördern. Allerdings richten sich die Augen auch auf zukünftige Anmerkungen zur Geldpolitik, da einige Fachleute erwarten, dass die wirtschaftspolitischen Pläne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump das Inflationspotenzial erhöhen und die lockere Geldpolitik der Fed in Frage stellen könnten.
Besonders spannend machen das Geschehen momentan die Entwicklungen im Technologiesektor, dessen Kurse beflügelt von den Erwartungen an Künstliche Intelligenz weiter steigen. Broadcom stieg auf diesem Feld stark an, folgte einem überzeugenden Quartalsbericht und erweiterte den bereits erlebten Höhenflug um weitere elf Prozent, während Nvidia um 1,7 Prozent nachgab. Nvidia hatte zuletzt zwar einen Gipfel als kurzzeitig wertvollstes Unternehmen erreicht, wurde jedoch erneut von Apple geschlagen, dessen Aktien zusammen mit denen von Amazon, Alphabet und Tesla Höchststände erreichten.
Ein Blick auf den Nasdaq 100 zeigt die angekündigte Neubesetzung mit Firmen wie Palantir, Axon und MicroStrategy, während Moderna, Illumina und Super Micro Computer aus dem Index weichen müssen. Die Neugruppierungen führten nicht zu markanten Kursbewegungen. Besonders MicroStrategy sorgte allerdings dank ihrer Verbindung zum Bitcoin für Schlagzeilen, während andere Kryptowährungs-Aktien bis zu acht Prozent zulegten. In einer anderen Sphäre erlitt Ford mit einem Rückgang von fast vier Prozent einen herben Rückschlag.
Honeywell konnte sich hingegen als Lichtblick etablieren, dank eines von Hedgefonds Elliott angeregten Überprüfungsprozesses für eine mögliche Abspaltung im Luft- und Raumfahrtsegment, was ihre Aktien um 3,7 Prozent steigerte. Eine moderate Bewegung verzeichnete der Euro gegenüber dem US-Dollar, während der US-Rentenmarkt auf leichte Anpassungen reagierte.