TD Bank in der Kritik: Versäumnisse bei Geldwäschekontrollen führen zu Milliardenstrafe
Die kanadische Großbank Toronto-Dominion (TD) steht vor einem massiven Skandal, der ihren guten Ruf deutlich ins Wanken bringt. Hintergrund sind erschreckende Versäumnisse bei den internen Anti-Geldwäsche-Kontrollen, wodurch kriminelle Netzwerke in den vergangenen Jahren umfangreiche illegale Transaktionen abwickeln konnten. Eine erschütternde Bilanz, die TD nun teuer zu stehen kommt: Über drei Milliarden US-Dollar Strafzahlungen an die US-Behörden und Einschränkungen ihrer Expansionspläne in den USA sind die Folge. Zudem musste TD ein 13,4 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für die US-Bank First Horizon aufgeben. Der Chief Executive, Bharat Masrani, hat angekündigt, von seinem Amt zurückzutreten. Zwischen 2014 und 2023 kam es zu langfristigen und systematischen Defiziten in TDs Geldwäschekontrollen, die schließlich unter dem US-amerikanischen Bank Secrecy Act mit der größten jemals verhängten Strafe geahndet wurden. Laut Behörden ermöglichte TD drei Geldwäschenetzwerken, mehr als 670 Millionen Dollar unrechtmäßig durch Konten der Bank zu schleusen. Ein besonders brisantes Beispiel ist der Fall Da Ying Sze, der zwischen 2018 und 2021 mehr als 470 Millionen Dollar durch TD-Filialen in mehreren US-Bundesstaaten bewegte, wobei das Geld aus Drogengeschäften, darunter auch Fentanyl-Verkäufen, stammte. Dies geschah trotz interner Alarmmeldungen und verdächtiger Transaktionen, auf die nicht reagiert wurde. Die US-Behörden kritisierten die bewussten Sparmaßnahmen der Bank, die eine Investition in sichere Compliance-Programme verhinderte. Lisa Monaco, stellvertretende US-Generalstaatsanwältin, betonte die Kurzsichtigkeit dieser Strategie, die letztlich zu schweren Konsequenzen führte. Im Rahmen einer Übereinkunft mit den US-Behörden muss TD nun ihr Compliance-Programm verbessern und unabhängige Prüfer einsetzen, die über die nächsten Jahre mögliche Fehlverhalten direkt an die Regierung melden. Merrick Garland, US-Justizminister, drohte mit weiteren Verfahren gegen Einzelpersonen, während die Ermittlungen fortgesetzt werden.