Tarifpoker in luftiger Höhe: Lufthansa und UFO setzen Verhandlungsflug fort
Nachdem eine tarifliche Landebahn für das Bodenpersonal der Lufthansa geschaffen wurde, zieht nun das Kabinenpersonal nach. Die Gewerkschaft UFO hat einen Streik über die Osterzeit vermieden und tritt jetzt mit klaren Forderungen für ihre Mitglieder in den nächsten Verhandlungsmarathon ein. Die rund 18.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie die 1.000 Mitarbeiter der Tochtergesellschaft Cityline haben dabei erhebliche Turbulenzen für das Management vorbereitet: Neben einer Gehaltserhöhung von 15 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten stehen eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und höhere Zulagen auf dem Verhandlungspassierschein.
Im stillen Kämmerlein und fernab öffentlicher Aufmerksamkeit sollen die Gespräche für das Personal der Muttergesellschaft Lufthansa an diesem Donnerstag stattfinden, während die Cityline-Crew in separaten Verhandlungen Mitte des Monats auf ihre Bedingungen pochen wird. Obwohl das Management von Lufthansa die Gespräche nicht kommentiert hat, weht frischer Wind durch die Kabinen. Erst kürzlich musste der Flugbetrieb aufgrund eines Streiks am 12. März eine unfreiwillige Zwischenlandung einlegen.
Für die etwa 25.000 Bodenbeschäftigten sieht das vorgestellte Tarifergebnis Lohnerhöhungen von durchschnittlich 12,5 Prozent über zwei Jahre vor sowie eine einmalige Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Der Deal hat jedoch erst dann Flügel, wenn die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi in einer Urabstimmung zustimmen, nachdem sie bereits ihre Bereitschaft zu einem unbegrenzten Streik signalisiert hatten.
Parallel dazu wird am kommenden Freitag auch die Schlichtung von rund 25.000 Mitarbeitern der privaten Luftsicherheitsunternehmen eingeläutet, die abseits des Freistaats Bayern für die Bundespolizei Passagiere, Gepäck, Fracht und das Flughafenpersonal sicherheitstechnisch durchleuchten. Auch hier hat es in der Vergangenheit bereits mehrere Streikaktionen gegeben, die für zusätzlichen Druck auf den Verhandlungsgipfel sorgen dürften. (eulerpool-AFX)