Target gerät ins Visier: Turbulenzen prägen das jüngste Quartal
Die jüngste Bekanntgabe von Quartalszahlen seitens des US-amerikanischen Einzelhandelsriesen Target könnte harte Nerven seitens der Investoren erfordern. Nach Veröffentlichung des dritten Quartalsberichts 2024 brach der Aktienkurs um beeindruckende 22% ein. Die Ergebnisse enttäuschten auf breiter Front und setzten die Aktie auf ein Niveau, das zuletzt vor mehr als einem Jahr erreicht wurde.
Der Umsatz des Unternehmens stieg kaum, mit einem moderaten Anstieg um unter 1% auf etwas über 26 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Dabei verzeichnete Target ein bescheidenes Umsatzwachstum im stationären Handel von lediglich 0,3%, während digitale Verkäufe um 11% zulegten. CEO Brian C. Cornell führte diese trüben Zahlen auf die Zurückhaltung der Konsumenten beim Ausgeben zurück.
Der Bestand an Waren erhöhte sich um über 3 Milliarden US-Dollar auf 15 Milliarden US-Dollar, parallel zum Anstieg der Betriebskosten um über 3%. Gründe hierfüran waren unter anderem ein kurzzeitiger Streik an den Häfen, Unwetter im Südosten und steigende Gesundheitskosten. Diese Faktoren führten zu einem Nettogewinnrückgang um 12% auf 854 Millionen US-Dollar im dritten Quartal, was etwa 1,85 US-Dollar pro Aktie entspricht.
Besonders erschütternd war Targets angepasste Jahresprognose: Das Unternehmen erwartet nun einen Gewinn von 8,60 US-Dollar pro Aktie in der Mitte der Prognose, deutlich niedriger als die vorher kommunizierten 9,35 US-Dollar. Zweifel gibt es auch bei der langfristigen Wachstumsstrategie von Target. Die starke Präsenz innerhalb der USA erschwert Expansionsmöglichkeiten, da mehr als 75% der Bevölkerung innerhalb eines 10-Meilen-Radius zu einer Target-Filiale leben.
Trotz dieser Herausforderungen könnte die aktuelle Situation für wachstums- und einkommensorientierte Investoren von Interesse sein. Die hohen Lagerbestände und die Vorsicht der Verbraucher könten zyklische Herausforderungen darstellen, die sich mit der Zeit verbessern. Targets Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei etwa 13, einem annähernden Fünfjahrestief und deutlich unter dem der größten Mitbewerber.