Südkoreanische Flugkatastrophe: Diskussionen über Ursachen und Trauer
Die Ermittlungen zur verheerenden Flugzeugkatastrophe in Südkorea schreiten voran, während die betroffenen Familien mit der Bestattung der 179 Opfer des folgenschweren Unglücks beginnen. Das Verkehrsministerium Südkoreas hat bekannt gegeben, dass die Daten aus dem Cockpit-Stimmenrekorder der Maschine extrahiert wurden. Diese Informationen könnten entscheidend sein, um die letzten Minuten vor dem Absturz zu rekonstruieren. Der Zugriff auf die Flugschreiberdaten gestaltet sich hingegen schwieriger, da dieser einen fehlenden Schlüsselanschluss aufweist.
Bei dem Absturz am vergangenen Sonntag starben alle 175 Passagiere sowie vier der sechs Besatzungsmitglieder, als ein Flugzeug von Jeju Air bei der Landung auf dem Muan International Airport in Flammen aufging. Zwei Crewmitglieder überlebten, da sie sich im hinteren Bereich der Boeing 737-800 befanden. Die südkoreanische Regierung hat bis zum 4. Januar eine nationale Trauerzeit ausgerufen und die Neujahrsfeierlichkeiten erheblich reduziert.
Unterdessen haben sich die Reihen der Ermittler mit der Ankunft zweier weiterer US-Beamter verstärkt, die der bereits rund zwei Dutzend Personen umfassenden Gruppe beigetreten sind. Dazu gehören Mitglieder des National Transportation Safety Board (NTSB), der Federal Aviation Administration sowie Techniker des Flugzeugherstellers Boeing. Die Experten führen visuelle Untersuchungen der Trümmer durch und prüfen Hypothesen wie ein mögliches Vogelaufkommen, ein Versagen des Fahrwerks oder andere Kontrollsystemstörungen als Ursachen des Unfalls.
Südkoreas amtierender Präsident, Choi Sang-mok, hat eine faire und objektive Untersuchung gefordert und betont, dass nun die Rückführung der Opfer zu ihren Familien höchste Priorität habe. Am Muan-Flughafen versammelten sich trauernde Angehörige, um Abschied zu nehmen. Die Behörden haben angesichts des großen Andrangs Besucher aufgefordert, statt zum Absturzort zu einer größeren Gedenkstätte auszuweichen, die in einem nahen Sportkomplex eingerichtet wurde.