Stühlerücken in Berlin: Die spannende Ministerwahl der neuen Koalition
Der schwarz-rote Koalitionsvertrag liegt bereits auf dem Tisch, und die Zustimmung von CDU und SPD scheint nur noch Formsache zu sein. Doch die Frage, wer die neuen Ministerinnen und Minister in der Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) sein werden, sorgt für großes Interesse.
Während die CDU, CSU und SPD die Ressorts bereits untereinander verteilt haben, bleibt die Besetzung dieser Posten das Vorrecht der Parteivorsitzenden und wird als dessen Chefsache angesehen. Am kommenden Montag beabsichtigt Kanzler Merz, das neue Kabinett aus den Reihen der CDU zu präsentieren, wie Generalsekretär Carsten Linnemann in einem Interview verriet.
Zur selben Zeit wird erwartet, dass auch die CSU ihre Kandidaten enthüllt. Die SPD hingegen wartet noch ab, bis der Mitgliederentscheid abgeschlossen ist. Linnemann verglich den Prozess mit einem Entscheidungsduell bei einer Fußball-Weltmeisterschaft, in dem der Trainer die Aufstellung bestimmt.
Das Verfahren verläuft unter strengster Geheimhaltung, auch wenn Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei selbstbewusst ankündigte, dass das Resultat einige Überraschungen bereithält. Im Fokus steht Frei, ein enger Vertrauter von Merz, als möglicher Kanzleramtschef.
Währenddessen könnte SPD-Chef Lars Klingbeil sich den wichtigen Posten des Finanzministers sichern und damit zum Vizekanzler aufsteigen. Verteidigungsminister Boris Pistorius gilt derweil als gesetzt und genießt hohe Popularität.
Weitere Spekulationen betreffen Katherina Reiche und Andreas Jung für das Wirtschaftsressort, Johann Wadephul oder Armin Laschet für das Auswärtige Amt sowie Alexander Dobrindt für den Innenbereich. Angesichts dieser spannenden Personalfragen verspricht die Regierungsbildung einen aufschlussreichen Einblick in die politischen Machtstrukturen der kommenden Jahre.