Strategische Offensive in China: Volkswagen geht in die Playoffs
Volkswagen sieht sich in China zunehmend mit verschärfter Konkurrenz durch große Technologiekonzerne konfrontiert, was es für den Automobilriesen nicht einfacher macht, so Ralf Brandstätter, das Vorstandsmitglied für China. Dennoch zeigt sich VW zuversichtlich, mit seinem technischen Stand gut gegen die Mitbewerber gerüstet zu sein und seinen Marktanteil sichern zu können.
Ralf Brandstätter vergleicht die gegenwärtige Wettbewerbssituation mit einer sportlichen Playoff-Saison, in der einige Marktteilnehmer Boden gutmachen könnten, jedoch nicht alle überleben würden. Um sich bestmöglich zu positionieren, hat die Volkswagen-Gruppe, zu der auch die Marken Audi und Porsche gehören, zum Auftakt der Automesse in Shanghai eine umfassende Produktoffensive gestartet und gleich fünf Weltpremieren vorgestellt.
Zu den vorgestellten Neuheiten gehörte ein SUV mit Range-Extender-Technologie, einem Elektroantrieb unterstützt durch einen Verbrennermotor zur Batterieladung und Reichweitenverlängerung. Außerdem präsentierte VW ein vollelektrisches Fahrzeug sowie ein Fahrzeug in der umkämpften Kompaktklasse, das preislich der chinesischen Konkurrenz standhalten soll und in China etwa 17.000 Euro kosten wird.
Angesichts der problematischen Preissituation in China erklärte VW-Markenchef Stefan Mecha, dass die Konkurrenzfahrzeuge mit umfangreicher Technik ausgestattet sind, aber keineswegs zu realistischen Preisen angeboten werden. VW setzt seinerseits auf hochwertige technische Ausstattung und präsentiert in Shanghai ein selbst entwickeltes ADAS, das ein Fahrniveau bis zu Level 2++ ermöglicht und somit teilautonome Fahrfunktionen wie Spurhalteassistenten sowie Geschwindigkeitskontrolle bietet.
Der Wettbewerbsdruck und die hohen Reorganisationskosten wirkten sich im vergangenen Jahr spürbar auf den Volkswagen-Konzern aus, der mit 12,4 Milliarden Euro bemerkenswerte 31 Prozent weniger verdiente als im Vorjahr. Besonders aus dem einst ergiebigen Markt China floss deutlich weniger Gewinn in die Bilanz.