Steigende Spannungen im Handelskrieg belasten internationale Börsen
Die von Donald Trump initiierten Spannungen in Form eines globalen Handelskriegs haben die Finanzmärkte erneut erheblich unter Druck gesetzt. Am Freitag reagierte China mit Gegenzöllen von 34 Prozent auf die USA, die wiederum in mehreren Schritten Zölle von über 50 Prozent auf chinesische Importe verhängt hatten. Diese Eskalation sorgte für einen spürbaren Rückgang an den Börsen.
Der deutsche Leitindex Dax verzeichnete am Nachmittag einen markanten Einbruch von 4 Prozent auf 20.838 Punkte. Innerhalb der Woche summiert sich das Minus bedenklich auf über 7 Prozent. Die zeitgleich veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für März hatten bei der kursprägenden Unsicherheit rund um die Zölle kaum Einfluss auf den Aktienmarkt.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein, prognostiziert eine Ausweitung der Handelsstreitigkeiten auf die EU, was alle großen Wirtschaftsräume in einen umfassenden Zollkonflikt ziehen könnte. Die globalen wirtschaftlichen Folgen könnten gravierend sein, eine Rezession wird zunehmend wahrscheinlich.
Noch kräftigere Verluste als im Dax mussten Anleger im MDax hinnehmen, der um 5,5 Prozent auf 25.396 Punkte fiel. Der EuroStoxx 50, bedeutender Index für die Eurozone, gab um 3,9 Prozent nach. An der deutschen Börse standen Banken aufgrund sinkender Marktzinsen und steigender Wachstumsrisiken besonders unter Druck.
Die Aktien der Deutschen Bank fielen um mehr als 8 Prozent. Auch Infineon büßte 8 Prozent ein, da die Halbleiterindustrie sich Trumps Ankündigungen kommender Zölle stellen muss. Im MDax traf es Gerresheimer schwer, das um über 15 Prozent im Wert fiel.
Ein möglicher Verkauf gestaltet sich schwierig, nachdem KKR ein Konsortium zur Übernahme des Verpackungsspezialisten verlassen hatte. Redcare verlor trotz positiver Quartalszahlen 4 Prozent, konnte sich dem schwachen Marktumfeld nicht entziehen, obwohl das Geschäft besonders in Deutschland durch den Anstieg bei elektronischen Rezepten profitierte.