Starker internationaler Rückenwind für Alibaba trotz Herausforderungen im Inland
Alibaba hat mit soliden Resultaten in seinen internationalen und Cloud-Sparten einen Teil des Drucks kompensiert, der durch die schwächelnde chinesische Handelssparte entstanden ist. Der Gesamterlös des Internetpioniers stieg um etwa fünf Prozent, während das heimische E-Commerce-Geschäft lediglich ein Magermal von einem Prozent Zuwachs verzeichnete. Das verdeutlicht die gedämpfte Verbraucherstimmung, die das Kerngeschäft belastet. Indes glänzte die internationale Sparte mit einem bemerkenswerten Umsatzsprung von 35 Prozent und übertrumpfte damit alle anderen Segmente. Auch die Cloud-Sparte verzeichnete ein Umsatzwachstum von über sieben Prozent, was darauf hindeutet, dass sie beginnt, Marktanteile zurückzuerobern, die an staatliche Konkurrenten verloren gegangen waren.
Die Aktien von Alibaba stiegen im vorbörslichen Handel in New York um etwa drei Prozent. Die Berichterstattung des Unternehmens erfolgte inmitten positiver Nachrichten zur chinesischen Wirtschaft, deren Einzelhandelsumsätze das stärkste Wachstum seit acht Monaten aufwiesen. Diese Entwicklung dürfte Alibaba zugutekommen, da sich das Unternehmen seit mehr als einem Jahr unter Führung von CEO Eddie Wu in einem Transformationsprozess befindet. Einst ein dominierender Kraftakt im Online-Handel Chinas, kämpft Alibaba darum, das Wachstum von einst zurückzuerlangen, nachdem eine Regulierungsuntersuchung Rivale wie PDD Holdings gestärkt hatte.
Im Septemberquartal erreichte der Umsatz von Alibaba 236,5 Milliarden Yuan, im Vergleich zu einer durchschnittlichen Schätzung von 239,4 Milliarden Yuan. Das Nettoergebnis kletterte um 58 Prozent auf 43,9 Milliarden Yuan, wobei ein erheblicher Teil hiervon auf Gewinne aus Investitionen zurückzuführen ist. Wu äußerte sich zuversichtlich, das Vertrauen in die Kerngeschäfte sei stärker denn je, und betonte die Absicht, weiterhin in das langfristige Wachstum zu investieren.
Trotz dieses Optimismus schrumpfte Alibabas heimische Handelssparte erstmals seit mindestens einem Jahr im Juniquartal, was die stagnierende Wirtschaftslandschaft Chinas unterstreicht. Seit September erhebt Taobao-Tmall eine Software-Servicegebühr von Händlern, ähnlich wie Konkurrenten wie PDD und JD.com. Diese Änderung, zusammen mit neuen Marketing-Tools auf den Flaggschiff-Seiten, könnte langfristig die Einnahmen der Kerndivision befeuern.