Star Health in der Schusslinie: Vorwürfe eines Datenskandals belasten den größten Krankenversicherer Indiens
Indiens führender Krankenversicherer, Star Health, sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Ein Hacker, bekannt als xenZen, beschuldigt den Chief Information Security Officer (CISO) des Unternehmens, Amarjeet Khanuja, Datenverkauf betrieben zu haben. Diese Behauptung sorgte für Unruhe, vor allem, weil über Telegram-Chatbots und Websites medizinische und persönliche Daten von Kunden verbreitet wurden.
Inmitten dieser Turbulenzen gab Star Health bekannt, dass Khanuja bei den Untersuchungen kooperiere und derzeit keine Hinweise auf sein Fehlverhalten vorlägen. Unabhängige Cybersicherheits-Experten leiten die forensische Untersuchung, während das Unternehmen eng mit den Behörden zusammenarbeitet.
Nachdem Reuters einen Bericht über den Datenleck-Vorfall veröffentlicht hatte, verklagte Star Health die Messaging-Plattform Telegram und den Hacker selbst. Ziel ist es, die Verbreitung der Daten zu stoppen. Telegram hat bisher nicht zu der Klage Stellung genommen, während der Hacker ankündigte, an den Gerichtsverhandlungen teilzunehmen, wenn es ihm gestattet wird.
Ein Gericht in Tamil Nadu hat mittlerweile eine einstweilige Verfügung erlassen, die Telegram und den Hacker verpflichtet, alle in Indien aktiven Chatbots oder Websites zu blockieren, die auf die Daten zugreifen. Trotz dieser Maßnahmen bleibt ein von dem Hacker erstelltes Online-Portal weiterhin aktiv, über das sensible Informationen zugänglich sind.
Der Skandal ereignet sich zu einem Zeitpunkt, an dem Telegram zunehmend unter globaler Beobachtung steht. Zuletzt sorgte die Verhaftung des Telegram-Gründers Pavel Durov in Frankreich für Schlagzeilen. Durov bestreitet jegliches Fehlverhalten und arbeitet an einer Behebung der Kritikpunkte.
Die Vorfälle rund um Star Health verdeutlichen die wachsenden Herausforderungen in der Cybersicherheitslandschaft, insbesondere für große Unternehmen, die mit sensiblen Daten umgehen.