Stahlkrise in Duisburg: IG Metall fordert Sozialtarifvertrag für HKM
Beim Duisburger Stahlhersteller HKM stehen die Zeichen auf Wandel, nachdem Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) seinen Liefervertrag gekündigt hat. Die IG Metall sieht Handlungsbedarf und drängt auf Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag. Der Gewerkschaft zufolge ist dies notwendig, um im Falle von Entlassungen die Beschäftigten finanziell abzusichern, da die Existenz der Hütte bedroht sei.
TKSE, das zur Hälfte an HKM beteiligt ist, hat seine Entscheidung zur Beendigung der Vertragsbeziehung bereits getroffen. Diese soll spätestens Ende 2032 umgesetzt werden. Der Stahlkonzern plant im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung, sich von seiner Beteiligung zu trennen, sei es durch einen Verkauf oder gar eine Schließung der Werke im Süden Duisburgs.
Neben TKSE sind auch Salzgitter mit 30 Prozent und Vallourec mit 20 Prozent an HKM beteiligt. Die Zukunft der 3.000 HKM-Mitarbeiter hängt damit am seidenen Faden. Für TKSE ist HKM bislang ein bedeutender Lieferant, von dem jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen Stahl bezogen werden.
Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, mahnt zur Vorsicht und rechnet mit möglichen betriebsbedingten Kündigungen. Zur Diskussion stehen laut Kaus verschiedene Szenarien: ein Verkauf, eine Teilfortführung oder gar eine endgültige Schließung der Hütte. Kaus betont, dass insbesondere die Salzgitter AG Verantwortung übernehmen müsse, um eine Schließung zu vermeiden, da diese mit erheblichen Kosten verbunden wäre.