Stada spaltet Russland-Geschäft ab
Der Pharmakonzern Stada aus Hessen hat sein Russland-Geschäft abgespalten und in eine neue eigenständige Gesellschaft mit dem Namen Nizhpharm übertragen. Das Unternehmen bestätigte diese Maßnahme auf Nachfrage, weitere Details wurden jedoch nicht bekannt gegeben.
Diese Neuordnung kommt sechs Jahre nach der Übernahme von Stada durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven im Jahr 2017. Schon im Sommer gab es Spekulationen über einen milliardenschweren Verkauf des Arzneikonzerns. Bei einem potentiellen Deal könnte Stada mit zehn Milliarden Euro oder mehr bewertet werden. Im August erklärte Stada-Chef Peter Goldschmidt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Eigentümer sich in einer Orientierungsphase befänden und erste Sondierungsgespräche stattfinden würden.
Das Russland-Geschäft von Stada wurde als eine der Hürden für einen Verkauf angesehen. Ein Kauf von Stada inklusive der russischen Aktivitäten erschien für interessierte Käufer aus Europa oder den USA kaum vertretbar. Aus diesem Grund wurde schon länger über eine Abspaltung spekuliert. Stada hat sich trotz des Kriegs in der Ukraine nicht aus Russland zurückgezogen und betonte stets die Wichtigkeit der medizinischen Versorgung vor Ort.
Die Ausgliederung des Russland-Geschäfts könnte ein Vorgriff auf einen möglichen Verkauf oder Börsengang von Stada sein, der für 2024 erwartet wird. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" wurde die Abspaltung bereits zum Ende des dritten Quartals vollzogen. Dadurch stehen den Stada-Eigentümern nun alle Optionen für einen potentiellen Verkauf offen. (eulerpool-AFX)