Staatsanwaltschaft fordert Freiheitsstrafen im Aurubis-Schrottskandal
Im Zusammenhang mit dem aufsehenerregenden Betrugsfall beim Hamburger Kupfergiganten Aurubis stehen nun drei Angeklagte im Fokus, für die die Staatsanwaltschaft teils erhebliche Freiheitsstrafen fordert. Der Fall dreht sich um einen ehemaligen Materialprüfer des Unternehmens, der wegen mehrfachen Betrugs, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung für fünfeinhalb Jahre hinter Gitter soll.
Parallel dazu sieht die Anklage für einen beteiligten Schrotthändler eine Haft von fünf Jahren vor. Dessen Sohn ist ebenfalls angeklagt und soll aufgrund Beihilfe zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Verteidiger der Angeklagten hingegen plädieren auf Freispruch und warten mit Spannung auf das Urteil, das in Kürze erwartet wird.
Die kriminellen Machenschaften, die von den Angeklagten in der Zeit zwischen April 2012 und August 2016 vollzogen wurden, beinhalten die manipulierte Preisgestaltung von Schrott, der an Aurubis geliefert wurde. Der Materialprüfer soll dabei Proben mit Gold- und Silberpulver verfälscht haben, um höhere Rechnungen zu rechtfertigen.
Im Gegenzug soll er von dem Schrotthändler über 100.000 Euro in bar sowie zwei Goldbarren erhalten haben. Aurubis, ein Unternehmen, das auf die Veredelung von Elektronikschrott zur Rückgewinnung von Kupfer und Edelmetallen spezialisiert ist, beziffert den entstandenen Schaden durch diese Vorgehensweise auf über 15 Millionen Euro.
Dieser Fall illustriert eindrucksvoll die schmalen Gratwanderungen zwischen Geschäft und Gaunerei.