SPD-Mitgliederentscheid: Zwischen Demokratie und Effizienz
Während die Koalitionsverhandlungen nach intensiven Tagen von Sondierungen und Gesprächen in den Arbeitsgruppen erfolgreich abgeschlossen wurden und ein Koalitionsvertrag nun vorliegt, steht Deutschland vor einer weiteren Herausforderung: Der SPD-Mitgliederentscheid. Rund 358.000 Genossen sind aufgerufen, über die Zustimmung zum Koalitionsvertrag zu befinden.
Doch warum wird diese Hürde überhaupt errichtet, fragt sich manch Beobachter? Die SPD verfügt über gewählte Gremien, denen gemäß einem demokratischen Prozess Vertrauen entgegengebracht wird. Doch scheint dies nicht ausreichend, um Anträge ohne Rückfragen durchzuwinken.
Die Frage bleibt: Widersetzt sich ein SPD-Mitglied dem Koalitionsvertrag aus grundsätzlicher Ablehnung oder stören nur bestimmte Punkte? Interessant ist jedoch, dass andere Parteien ebenfalls den Weg eines Mitgliederentscheids hätten gehen können.
Doch wer könnte sich ernsthaft eine CSU vorstellen, die sich mit sechs Prozent Zustimmung in einem solchen Prozess bewegt? Demokratiefreunde mögen applaudieren, dennoch bleibt der leise Zweifel: Wo endet Demokratie und wo beginnt Effizienz?