Sparkassen überraschen mit soliden Zahlen und Stellenaufbau
Die deutschen Sparkassen haben 2024 mit unerwartetem Erfolg abgeschnitten und sich als potenzielle Stütze eines wirtschaftlichen Aufschwungs positioniert. Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), verkündete in Frankfurt, dass die Sparkassen bereitstehen, um Investitionen zu finanzieren.
'Der Kredithahn bei den Sparkassen ist offen', betonte Reuter und forderte dabei politischen Anreiz für eine Initialzündung des Wachstums. Die Sparkassen selbst haben ihre Investitionsbereitschaft unter Beweis gestellt: In den kommenden zehn Jahren planen sie, jährlich rund 12.000 neue Stellen zu schaffen.
Bereits im letzten Jahr wurden netto 2.500 Arbeitsplätze geschaffen, in einer Zeit, in der viele Mitbewerber Personal abbauen. Insgesamt beschäftigen die Sparkassen in Deutschland knapp 193.600 Menschen.
Mit einem Vorsteuergewinn von 7,3 Milliarden Euro verzeichneten die 343 Sparkassen ein Wachstum von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern stieg um 3,5 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.
Für 2026 rechnet Reuter mit einem Aufschwung in der Kreditnachfrage, während dieses Jahr eher stabil verlaufen soll. Im Bereich Wohnungsbau zeigte sich eine vorsichtige Aufwärtstendenz, da Sparkassen neue Kredite im Wert von 45,5 Milliarden Euro für den privaten Wohnungsbau bereitstellten – ein Anstieg um 25 Prozent von einem niedrigen Niveau.
Trotz steigender Insolvenzzahlen werden keine dramatischen Kreditverluste erwartet, vorausgesetzt, die Politik setzt die richtigen Akzente in Bürokratieabbau und Energiepolitik. Die Sparkassen profitierten vom Zinsumfeld, wobei der Zinsüberschuss trotz gestiegener Ausgaben um 1,1 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro anstieg.
Mit Sparguthaben von über 1.182 Milliarden Euro haben Kunden drei Prozent mehr Geld angelegt als im Vorjahr, auch wenn die Verzinsung oft auf Kritik stößt.