Spannungsfeld innerhalb der Union: Günther und Söder im Schlagabtausch
In der aktuellen Diskussion zur politischen Ausrichtung innerhalb der Union sorgte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) mit deutlichen Worten für Aufsehen. Er forderte CSU-Chef Markus Söder auf, sich im Umgang mit den Grünen zurückzuhalten. Söder hatte wiederholt behauptet, innerhalb der CDU gäbe es Begeisterung für eine Schwarz-Grün-Koalition auf Bundesebene, während Günther dies entschieden dementierte. In der Sendung „Markus Lanz“ betonte er, Söder führe diese Debatte quasi im Alleingang, um sich selbst als standhaften Verteidiger der Union darzustellen.
Günther versicherte, er habe nie für ein schwarz-grünes Bündnis geworben und kritisierte zugleich die Grünen für ihren Anteil an der aktuellen Politikverdrossenheit. Gleichzeitig unterstrich er die Notwendigkeit, als Union mit demokratischen Parteien kooperationsbereit zu bleiben. Markus Söder schlug am Mittwoch zurück. Er riet Günther, sich auf die Herausforderungen im eigenen Bundesland zu konzentrieren, bevor er Ratschläge erteile.
Dieser Austausch blieb nicht ohne Resonanz aus der FDP. Christopher Vogt, FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein, bemängelte, dass CDU und CSU erneut gegeneinander in den Wahlkampf zögen. Günthers offener Umgang mit möglichen Koalitionen auf Bundesebene sei laut Vogt taktischer Natur und eine bewusste Nichtfestlegung, um der Union Vorteile in den Verhandlungen zu sichern. Vogt warnte jedoch vor den Erfahrungen aus Schleswig-Holstein und einer möglichen schwarz-grünen Koalition auf Bundebene, die aus seiner Sicht die wichtigsten Probleme nicht beheben würde.