Spaniens Weihnachtslotterie: Jubel, Glück und Geschichten aus Logroño
Die spanische Weihnachtslotterie zieht Menschen landesweit seit über 200 Jahren in ihren Bann. In diesem Jahr wurde der Start der Festtagssaison gebührend mit Sekt, Freudenschreien und Umarmungen gefeiert. Der Preisfonds der staatlich organisierten Nationalen Lotterie erreichte dieses Jahr stattliche 2,71 Milliarden Euro und übertraf damit knapp die Summe des Vorjahres.
Der Hauptgewinn, bekannt als "El Gordo" (Der Dicke), ging an die nordspanische Stadt Logroño, die Hauptstadt der Region La Rioja, welche für erstklassige Weine berühmt ist. Im eindrucksvollen Ambiente des Teatro Real in Madrid zogen Schüler der San Ildefonso Schule die Gewinnzahlen und sangen sie vor einem aufgeregten Publikum, welches zuvor stundenlang Schlange gestanden hatte.
In Weihnachtsmannmützen, regionalen Trachten und mit persönlichen Glücksbringern gekleidet, hofften die Zuschauer auf das große Los. Besonders symbolisch war der Wunsch des 25-jährigen Vicent Jacinto aus Valencia, der hoffte, dass das Glück die von Überschwemmungen betroffenen Gebiete im Oktober erreichen würde.
In den Wochen vor der Ziehung entfacht die Lotterie wahre Begeisterung im ganzen Land. Familien, Kollegen und Freundeskreise schließen sich zusammen und erwerben gemeinschaftlich Lose oder Anteile daran, oft in der Hoffnung, mit besonders „glückbringenden“ Zahlen oder bei ausgewählten Losverkäufern das richtige Los zu treffen.
Ein Standard-Los kostet 20 Euro und ermöglicht einen Gewinn von bis zu 400.000 Euro vor Abzügen. Die Tradition dieser Lotterie reicht bis ins Jahr 1812 zurück, als der Erlös zur Unterstützung der Unabhängigkeitsbestrebungen Spaniens während der napoleonischen Besatzung eingesetzt wurde. Heute fließen die Erträge nach Abzug von Kosten und Gewinnen in soziale Projekte.