Spanien trotzt europäischem Produktionsrückgang
Spaniens Fertigungssektor beendete das Jahr 2024 mit einem bemerkenswerten Aufschwung. Laut einer aktuellen Analyse von S&P Global stiegen sowohl die Produktionszahlen als auch die Auftragseingänge im Dezember, was in starkem Kontrast zum restlichen Euroraum steht.
Der spanische Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg im Dezember auf 53,3 Punkte, nachdem er im November noch bei 53,1 gelegen hatte. Damit liegt der Index bereits den elften Monat in Folge über der Wachstumsgrenze von 50,0 Punkten.
Die vorläufigen Ergebnisse von S&P Global für die Eurozone hatten noch eine Kontraktion der Wirtschaftsaktivität im Dezember angezeigt. Im Gegensatz dazu profitierte die spanische Industrie von einer anhaltend hohen Nachfrage, insbesondere durch gestiegene Exportaufträge aus Europa und Nordafrika. Diese positive Entwicklung führte dazu, dass Unternehmen ihre Produktion ausweiteten und zum vierten Mal in Folge ihre Mitarbeiterzahl erhöhten.
Doch trotz der erfreulichen Produktion sahen sich Firmen Lieferkettenproblemen ausgesetzt, die teilweise auf schwere Überschwemmungen im Oktober zurückzuführen sind. Zudem erreichte die Inflation der Eingangspreise ihren höchsten Stand seit fünf Monaten, was durch einen starken US-Dollar verursacht wurde, der die Kosten für importierte Waren erhöhte.
"Spanien beweist Widerstandsfähigkeit gegen die europäische Schwäche im Fertigungssektor... Dank einer starken Auftragslage floriert die Produktion der spanischen Industrie", erklärte Jonas Feldhusen, Wirtschaftsexperte der Hamburg Commercial Bank, im Bericht von S&P.
Spaniens Hersteller blicken optimistisch in die Zukunft, da das Vertrauen in den wirtschaftlichen Ausblick den höchsten Stand seit Mai 2024 erreicht hat. Die Zentralbank des Landes erhöhte am 17. Dezember ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr auf 3,1 Prozent, nach zuvor prognostizierten 2,8 Prozent. 2023 wuchs die Wirtschaft um 2,5 Prozent.